17.08.19, 18:14
Wir befinden uns hier in Long Island, dem wundervollen Seebad an der amerikanischen Ostküste, in unmittelbarer Nähe zu New York City, der Stadt, die niemals schläft. Das Wetter ist für diese Jahreszeit wunderbar, die Menschen sind draußen auf den Beinen und ziehen geschäftig durch die Geschäfte, Familien haben sich am Strand niedergelassen und lassen mit ihren Kindern Drachen aufsteigen, die Sonne scheint, der Wind ist relativ angenehm, einfach ein schöner Herbsttag an der Ostküste in Long Island. Entlang der Promenade sind einige Essensstände aufgebaut, für die Kinder gibt es zusätzlich noch Luftballons und Popcorn, es scheint einer der letzten Tage in diesem Jahr zu sein, an dem es noch so schön zu sein scheint.
Einige Meter weiter ist von all dem Trubel nichts zu sehen und nicht zu hören. Nur wenige Blocks hinter der sich direkt an der Strandpromenade angrenzenden Straße, auf der musiziert wird, massenweise Restaurants zu finden sind und Spielbuden für die Kinder um neue Kundschaft werben, befinden wir uns in einem lautstärkemäßigen Paradies für all diejenigen, die Ruhe und leichte klassische Musik bevorzugen würden. Wir befinden uns hier in einer kleinen Teestube, die vom ersten Moment an den echten britischen Flair versprüht, während im Hintergrund ein Streichorchester von CD dem Ganzen noch den würdigen Touch dazu gibt.
Die Türe am Eingang wird von außen geöffnet von einer Person, die hier scheinbar des Öfteren verkehrt. Ein gut gekleideter Mann mittleren Alters, der einen wundervollen Anzug trägt, farblich abgestimmt mit dem Hemd, der Krawatte und sogar dem Einstecktuch, welches aus seiner linken Brusttasche heraus sticht. Ohne auf eine Bedienung zu warten, die ihm im recht gut gefüllten Etablissement einen Platz zuweist, geht der Mann selbständig zu einem der noch wenigen freien Tische und setzt sich dort dann auf einen dabeistehenden Stuhl. Unter seinem Arm hat er die Londoner Times dabei, die er nun auf den Tisch legt und mit Sicherheit gleich lesen wird. Scheinbar handelt es sich hier tatsächlich um einen waschechten Engländer.
Ein paar Momente vergehen und eine Bedienung kommt zum Tisch des Mannes, der bereits damit begonnen hat, die ersten Artikel der Zeitung zumindest zu überfliegen.
Bedienung: "Seien Sie gegrüßt, Mister Regal, es freut mich, Sie hier wieder zu sehen nach Ihrem Aufenthalt in der alten Heimat Großbritannien. Was darf ich Ihnen Gutes tun? Earl Grey mit Milch und etwas Gebäck?"
Da sieh mal einer an, es handelt sich hier um William Regal! Der ein oder andere mag den etwas in Vergessenheit geratenen Engländer erkannt haben, doch gerade die jüngeren werden den Briten, der vor kurzem einen Vertrag bei Coast To Coast Wrestling unterschrieben hat, nicht auf den ersten Blick erkannt haben.
William Regal: "Haben Sie recht vielen Dank, Sunshine. Sie müssen wissen, das Geld arbeitet nicht von selber, das menschliche Auge muss immer wieder mal nachsehen, ob auf meinen Landsitzen in Norfolk, Kent oder Dorset denn auch alles seinen gewohnten Gang geht und die Bediensteten ihren Aufgaben nachgehen, für welche sie auch entsprechend bezahlt werden. Stellen Sie sich vor, ich musste letzte Woche eine junge Dame auf der Stelle entlassen: Ihre Kollegin, alt und gebrechlich, stürzte, während das junge Ding dazu angehalten war, die Vasen aus dem Kolonialbesitz von Winston Churchill zu reinigen. Und was macht sie? Sie lässt die Vase stehen und eilt zu ihrer Kollegin! Potzdonner, sage ich Ihnen, eine halbe Stunde später hatte sie den Landsitz bereits zu Fuß verlassen müssen! Ich sage Ihnen ja, Sie machen etwas mit als Großgrundbesitzer!"
Die Bedienung, die William Regal scheinbar schon öfters bedient hat, da sie ihn ja zu kennen scheint, ist über die Herzlosigkeit von William Regal jetzt aber doch etwas erschrocken.
Bedienung: "Aber was wäre denn gewesen, wenn der Dame, die gestürzt ist, denn wirklich etwas Schlimmes zugestoßen sei? Sie muss doch geholfen bekommen!"
William Regal: "Ach, wissen Sie, ich schätze Sie und Ihre zuvorkommende Art, aber bitte mischen Sie sich doch nicht in Angelegenheiten ein, mit denen Sie überhaupt nichts zu tun haben und nicht mal ansatzweise verstehen können, was es heißt, solch eine Verantwortung vom Kuratorium des British Museum übertragen zu bekommen, die Vasenserie der East India Company von 1894 als Wohnungsschmuck vermacht zu bekommen? Menschen wie Sie freuen sich darüber, in solchen Ramschläden ein Oberteil für ein paar Pence zu ergattern, der Mikrokosmos von Ihnen ist nämlich ein völlig anderer wie meiner, wenn ich das mal so sagen darf. Aber das Problem mit der Kollegin hatte sich sowieso erledigt, sie ist ein paar Tage später gestorben. Altersschwäche, wissen Sie. Es tat mir irgendwo schon Leid, hatte sie doch Ihren Dienst getan für mich und die Gesellschaft. Aber produktiv war sie schon lange nicht mehr. Ein altes Rennpferd erschießt man, aber das kann man ja nicht machen... hahahaha!"
William Regal beginnt laut zu lachen über seinen "Witz", den er da gerade gemacht hat, der Bedienung springt das Entsetzen schon regelrecht aus den Augen.
William Regal: "Aber hören Sie mal zu, meine Teuerste: Sie könnten mir meinen Earl Grey mit Milch und Gebäck schon längst gebracht haben... darf ich nun also bitten oder muss ich davon ausgehen, dass der Service in meiner Abwesenheit nicht mehr einem englischen Teehaus, sondern eher einer irischen Hafenkaschemme gleicht?"
Die Bedienung dreht sich sofort um und sucht das Weite, William Regal ist schon ein sehr komischer Kauz, wie man direkt wieder feststellen darf, großartig verändert scheint er sich nicht zu haben. Er blickt der Bedienung noch einmal kurz hinterher, schüttelt dann genervt den Kopf und widmet sich dann wieder seiner Zeitung.
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Einer, der Bescheid weiß, darf antworten
Einige Meter weiter ist von all dem Trubel nichts zu sehen und nicht zu hören. Nur wenige Blocks hinter der sich direkt an der Strandpromenade angrenzenden Straße, auf der musiziert wird, massenweise Restaurants zu finden sind und Spielbuden für die Kinder um neue Kundschaft werben, befinden wir uns in einem lautstärkemäßigen Paradies für all diejenigen, die Ruhe und leichte klassische Musik bevorzugen würden. Wir befinden uns hier in einer kleinen Teestube, die vom ersten Moment an den echten britischen Flair versprüht, während im Hintergrund ein Streichorchester von CD dem Ganzen noch den würdigen Touch dazu gibt.
Die Türe am Eingang wird von außen geöffnet von einer Person, die hier scheinbar des Öfteren verkehrt. Ein gut gekleideter Mann mittleren Alters, der einen wundervollen Anzug trägt, farblich abgestimmt mit dem Hemd, der Krawatte und sogar dem Einstecktuch, welches aus seiner linken Brusttasche heraus sticht. Ohne auf eine Bedienung zu warten, die ihm im recht gut gefüllten Etablissement einen Platz zuweist, geht der Mann selbständig zu einem der noch wenigen freien Tische und setzt sich dort dann auf einen dabeistehenden Stuhl. Unter seinem Arm hat er die Londoner Times dabei, die er nun auf den Tisch legt und mit Sicherheit gleich lesen wird. Scheinbar handelt es sich hier tatsächlich um einen waschechten Engländer.
Ein paar Momente vergehen und eine Bedienung kommt zum Tisch des Mannes, der bereits damit begonnen hat, die ersten Artikel der Zeitung zumindest zu überfliegen.
Bedienung: "Seien Sie gegrüßt, Mister Regal, es freut mich, Sie hier wieder zu sehen nach Ihrem Aufenthalt in der alten Heimat Großbritannien. Was darf ich Ihnen Gutes tun? Earl Grey mit Milch und etwas Gebäck?"
Da sieh mal einer an, es handelt sich hier um William Regal! Der ein oder andere mag den etwas in Vergessenheit geratenen Engländer erkannt haben, doch gerade die jüngeren werden den Briten, der vor kurzem einen Vertrag bei Coast To Coast Wrestling unterschrieben hat, nicht auf den ersten Blick erkannt haben.
William Regal: "Haben Sie recht vielen Dank, Sunshine. Sie müssen wissen, das Geld arbeitet nicht von selber, das menschliche Auge muss immer wieder mal nachsehen, ob auf meinen Landsitzen in Norfolk, Kent oder Dorset denn auch alles seinen gewohnten Gang geht und die Bediensteten ihren Aufgaben nachgehen, für welche sie auch entsprechend bezahlt werden. Stellen Sie sich vor, ich musste letzte Woche eine junge Dame auf der Stelle entlassen: Ihre Kollegin, alt und gebrechlich, stürzte, während das junge Ding dazu angehalten war, die Vasen aus dem Kolonialbesitz von Winston Churchill zu reinigen. Und was macht sie? Sie lässt die Vase stehen und eilt zu ihrer Kollegin! Potzdonner, sage ich Ihnen, eine halbe Stunde später hatte sie den Landsitz bereits zu Fuß verlassen müssen! Ich sage Ihnen ja, Sie machen etwas mit als Großgrundbesitzer!"
Die Bedienung, die William Regal scheinbar schon öfters bedient hat, da sie ihn ja zu kennen scheint, ist über die Herzlosigkeit von William Regal jetzt aber doch etwas erschrocken.
Bedienung: "Aber was wäre denn gewesen, wenn der Dame, die gestürzt ist, denn wirklich etwas Schlimmes zugestoßen sei? Sie muss doch geholfen bekommen!"
William Regal: "Ach, wissen Sie, ich schätze Sie und Ihre zuvorkommende Art, aber bitte mischen Sie sich doch nicht in Angelegenheiten ein, mit denen Sie überhaupt nichts zu tun haben und nicht mal ansatzweise verstehen können, was es heißt, solch eine Verantwortung vom Kuratorium des British Museum übertragen zu bekommen, die Vasenserie der East India Company von 1894 als Wohnungsschmuck vermacht zu bekommen? Menschen wie Sie freuen sich darüber, in solchen Ramschläden ein Oberteil für ein paar Pence zu ergattern, der Mikrokosmos von Ihnen ist nämlich ein völlig anderer wie meiner, wenn ich das mal so sagen darf. Aber das Problem mit der Kollegin hatte sich sowieso erledigt, sie ist ein paar Tage später gestorben. Altersschwäche, wissen Sie. Es tat mir irgendwo schon Leid, hatte sie doch Ihren Dienst getan für mich und die Gesellschaft. Aber produktiv war sie schon lange nicht mehr. Ein altes Rennpferd erschießt man, aber das kann man ja nicht machen... hahahaha!"
William Regal beginnt laut zu lachen über seinen "Witz", den er da gerade gemacht hat, der Bedienung springt das Entsetzen schon regelrecht aus den Augen.
William Regal: "Aber hören Sie mal zu, meine Teuerste: Sie könnten mir meinen Earl Grey mit Milch und Gebäck schon längst gebracht haben... darf ich nun also bitten oder muss ich davon ausgehen, dass der Service in meiner Abwesenheit nicht mehr einem englischen Teehaus, sondern eher einer irischen Hafenkaschemme gleicht?"
Die Bedienung dreht sich sofort um und sucht das Weite, William Regal ist schon ein sehr komischer Kauz, wie man direkt wieder feststellen darf, großartig verändert scheint er sich nicht zu haben. Er blickt der Bedienung noch einmal kurz hinterher, schüttelt dann genervt den Kopf und widmet sich dann wieder seiner Zeitung.
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Einer, der Bescheid weiß, darf antworten