17.08.19, 23:52
Mir ist, als ob ich alles Licht verlöre.
Der Abend naht und heimlich wird das Haus;
ich breite einsam beide Arme aus,
und keiner sagt mir, wo ich hingehöre.
Wozu hab ich am Tage alle Pracht
gesammelt in den Gärten und den Gassen,
kann ich dir zeigen nicht in meiner Nacht,
wie mich der neue Reichtum größer macht
und wie mir alle Kronen passen?
[size=1.5]- Rainer Maria Rilke[/size]
Die Kunst, in diesem Gedicht die Literatur, beschreibt seit jeher die Gefühle des Menschen. Kunst wird häufig in der Formel ausgedrückt „Natur = Kunst + x“. Und auch wenn x möglichst klein gehalten wird, so gibt es stets die Unschärfe der Perspektivität des Autors. Deshalb ist ein Gedicht, wie das von Rilke, ein schöner Ansatz um sich wiederzuerkennen, aber weder eine vollkommen zufriedenstellende Beschreibung noch ein Lösungsansatz. Kunst ist immer das Nachahmen der Natur, des Menschen, der Gefühlswelt – Sie ist nie ein exaktes Abbild, sie ist eine Annäherung. Und vor allem ist sie ein versuchtes Abbild, nie eine vollzogene Lösung.
Genug durchgeatmet! Mit einem intensiven Kopfschütteln holt sich Ricochet aus seinen verworrenen Gedanken und schließt den Internetbrowser seines Handys, auf dem er noch „Frustration berühmte Zitate“ gesucht hat. Zurück zum ursprünglichen Plan: Trainieren, bis die Muskeln so schmerzen, dass sie aufhören nach Hilfe zu schreien. In knapper und völlig verschwitzten Trainingsklamotten stellt sich Ricochet vor den Sandsack, steckt sich die Kopfhörer in die Ohren und beginnt im Takt der Musik tiefe Tritte auszuführen. Dabei vermeidet der ehemalige Prince Puma den Blick auf die Uhr: Er weiß, dass er seit 11 Uhr auf dem Trainingsgelände ist. Er will nicht wissen wie viel Uhr es jetzt ist. Er will bloß, dass die Show vorbei ist. Das c2c-Special. Das große Event, wo er – man finde ihm einen Grund, erkennt nämlich keinen – einfach nicht gebookt wurde. Ricochet hat Hunger. Also nicht phsysisch Hunger – Den hat er heute schon wegtrainiert. Er will sich beweisen! Er will c2c-Stars bekämpfen! Er will Gold erringen! Aber dafür braucht er vorher einen Grundstein, der gelegt werden muss: Er muss debutieren! Auf dieser großen Bühne wäre es natürlich der Hammer und zufällig ein #1-Contender-Match für den ganz großen Titel – Der perfekte Einstieg. Obwohl Ricochet da nicht wüsste ob es nicht andere Biester in der Nahrungskette gibt, denen man aus Respekt – nicht aus Angst! - den Vortritt lassen sollte. Doch selbst das braucht es nicht, denn es gibt genug andere Größen in dieser Liga, gegen die er sich direkt hätte beweisen können. Alles wäre so perfekt gewesen, doch er ist nicht in der Halle – Er ist im Trainingscenter und ertappt sich selbst wie er im doppelten Tempo des Takts den Sandsack mit Tritten eindeckt. Aber dieser Schmerz, die schnellen Bewegungen und die Anstrengungen sind genau das, was der Highflyer jetzt braucht um diesen Frust zu vergessen. Deshalb zieht er weiter, tritt immer schneller zu, ignoriert die errötenden Schienbeine und lässt all seine Kraft aus seinem Körper in einem Urschrei aus den Tiefen seiner Seele.
RICOCHET: AAAAAAAAH!
Der Abend naht und heimlich wird das Haus;
ich breite einsam beide Arme aus,
und keiner sagt mir, wo ich hingehöre.
Wozu hab ich am Tage alle Pracht
gesammelt in den Gärten und den Gassen,
kann ich dir zeigen nicht in meiner Nacht,
wie mich der neue Reichtum größer macht
und wie mir alle Kronen passen?
[size=1.5]- Rainer Maria Rilke[/size]
Die Kunst, in diesem Gedicht die Literatur, beschreibt seit jeher die Gefühle des Menschen. Kunst wird häufig in der Formel ausgedrückt „Natur = Kunst + x“. Und auch wenn x möglichst klein gehalten wird, so gibt es stets die Unschärfe der Perspektivität des Autors. Deshalb ist ein Gedicht, wie das von Rilke, ein schöner Ansatz um sich wiederzuerkennen, aber weder eine vollkommen zufriedenstellende Beschreibung noch ein Lösungsansatz. Kunst ist immer das Nachahmen der Natur, des Menschen, der Gefühlswelt – Sie ist nie ein exaktes Abbild, sie ist eine Annäherung. Und vor allem ist sie ein versuchtes Abbild, nie eine vollzogene Lösung.
Genug durchgeatmet! Mit einem intensiven Kopfschütteln holt sich Ricochet aus seinen verworrenen Gedanken und schließt den Internetbrowser seines Handys, auf dem er noch „Frustration berühmte Zitate“ gesucht hat. Zurück zum ursprünglichen Plan: Trainieren, bis die Muskeln so schmerzen, dass sie aufhören nach Hilfe zu schreien. In knapper und völlig verschwitzten Trainingsklamotten stellt sich Ricochet vor den Sandsack, steckt sich die Kopfhörer in die Ohren und beginnt im Takt der Musik tiefe Tritte auszuführen. Dabei vermeidet der ehemalige Prince Puma den Blick auf die Uhr: Er weiß, dass er seit 11 Uhr auf dem Trainingsgelände ist. Er will nicht wissen wie viel Uhr es jetzt ist. Er will bloß, dass die Show vorbei ist. Das c2c-Special. Das große Event, wo er – man finde ihm einen Grund, erkennt nämlich keinen – einfach nicht gebookt wurde. Ricochet hat Hunger. Also nicht phsysisch Hunger – Den hat er heute schon wegtrainiert. Er will sich beweisen! Er will c2c-Stars bekämpfen! Er will Gold erringen! Aber dafür braucht er vorher einen Grundstein, der gelegt werden muss: Er muss debutieren! Auf dieser großen Bühne wäre es natürlich der Hammer und zufällig ein #1-Contender-Match für den ganz großen Titel – Der perfekte Einstieg. Obwohl Ricochet da nicht wüsste ob es nicht andere Biester in der Nahrungskette gibt, denen man aus Respekt – nicht aus Angst! - den Vortritt lassen sollte. Doch selbst das braucht es nicht, denn es gibt genug andere Größen in dieser Liga, gegen die er sich direkt hätte beweisen können. Alles wäre so perfekt gewesen, doch er ist nicht in der Halle – Er ist im Trainingscenter und ertappt sich selbst wie er im doppelten Tempo des Takts den Sandsack mit Tritten eindeckt. Aber dieser Schmerz, die schnellen Bewegungen und die Anstrengungen sind genau das, was der Highflyer jetzt braucht um diesen Frust zu vergessen. Deshalb zieht er weiter, tritt immer schneller zu, ignoriert die errötenden Schienbeine und lässt all seine Kraft aus seinem Körper in einem Urschrei aus den Tiefen seiner Seele.
RICOCHET: AAAAAAAAH!
Ein letzter wuchtiger Tritt und der Sandsack, der bestimmt zwei Ricochets wiegt, schwingt empor und bedenklich in Richtung der Hallendecke. Nichts übermenschliches, aber alltäglich ist so ein Tritt von einem dratigen Kerl wie Ricochet nicht. Dann merkt er jedoch, wie er sein Ziel erreicht: Die Kraft in den Beinen verlässt ihn. Ohne Gegenwehr sinkt der Neuling zu Boden, streckt die Extremitäten von sich und schnaubt tief als er einen Schatten über sich auftauchen sieht...
# Freund, Feind - Männlein, Weiblein - Kommt alle an und celebriert, dass ihr nichts auf dem Special zu scheißen habt. Free 4 all.