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[abgesprochen] "Look on my works, ye mighty, and despair!"
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"Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 12.06.24

~Mount Sinai Hospital, Toronto, Canada~

Das Piepen medizinischer Geräte ist das einzige Geräusch, das man hört, als Shotzi Blackheart das Krankenzimmer betritt. Es ist ein recht schönes Zimmer, soweit es Krankenhäuser betrifft. Geräumig, nicht so kalt und kahl eingerichtet, wie man es ansonsten oft vorfindet. Das Leben als Top-Wrestlerin der größten Wrestling Company der Welt hat eben seine Vorzüge – so zum Beispiel eine exzellente Krankenversicherung.

Shotzi schließt leise die Tür hinter sich, um die Frau, die im Bett vor ihre liegt, nicht zu stören. Als ob Rhea Ripley in ihrem Zustand gestört werden könnte. Komatös, das hat ihr der Pfleger gesagt, nachdem sie ihm mit einer nicht geringen Summe bestochen hatte. Ein schweres Schädel-Hirn Trauma gepaart mit Sauerstoffmangel. Der Pfleger wusste freilich nicht, dass das Trauma von einem Vorschlaghammer stammt, den Shotzi Rhea mit voller Wucht an den Kopf geschlagen hat. Ebenso wenig wusste er, dass Shotzi dafür verantwortlich war, dass Rhea unter gewaltigen Mengen an Erde begraben war und nicht schnell genug daraus befreit wurde, was für den Sauerstoffmangel verantwortlich zeichnet.

Hätten er oder seine Kollegin gewusst, wer Shotzi ist, hätte wohl kein Bestechungsgeld der Welt ausgereicht, sie in diesen Raum zu lassen. Doch Shotzi trägt ihre grünen Haare unter einer schwarzen Wollmütze verborgen und ist auch nicht geschminkt. Niemand hat sie bisher als die Frau erkannt, der Rhea ihren Zustand zu verdanken hat.

- Shotzi Blackheart -
„Hey ...“

Flüstert Shotzi leise und tritt zögerlich an das Bett heran. Rhea liegt dort mit einem Schlauch in der Nase. Die Gesichtszüge schlaff und von schwarzem Haar umrandet. Man könnte sie für schlafend halten – oder für tot.

- Shotzi Blackheart -
„Ich glaub nicht, dass du mich hören kannst, Rhea. Trotzdem ...“

Shotzi seufzt schwer und zieht sich mit leicht zitternden Händen einen Stuhl heran, auf den sie sich kraftlos fallen lässt. Tiefe Ringe liegen unter ihren Augen, sie wirkt blass und ausgemergelt. Man sieht Shotzi an, dass sie nicht gut schläft, in letzter Zeit. Sie lässt ihren Blick über Rheas Gesicht schweifen und streicht dann sanft eine schwarze Haarsträhne aus den Augen der Frau, die sie begraben hat.

- Shotzi Blackheart -
„Wenn du wach wärst ... würdest du dich vielleicht fragen, warum ich gekommen bin. Ich weiß es selbst nicht genau. Nein ... das ist eine Lüge ... “

Shotzi kann ihren Blick nicht von Rheas Gesicht abwenden und während sich ihre Augen mit Tränen füllen, zeichnet sie mit dem Finger zärtlich ihre markanten Gesichtszüge nach.

- Shotzi Blackheart -
„Ich weiß sehr genau, warum ich hier bin. Ich ...“

Shotzi holt einmal tief und zitternd Luft.

- Shotzi Blackheart -
„Ich liebe dich. Fuck ... zweimal hab ich dir das jetzt gesagt und beide Male warst du bewusstlos. Wenn du jetzt wach wärst, würdest du mir wahrscheinlich ins Gesicht lachen, dafür, was für ein sentimentaler Schwächling ich bin. Und wenn schon ...“

Sie erhebt sich von ihrem Stuhl und beugt sich über Rhea. Alles in ihr schreit danach, sie zu küssen, doch nein ... es würde sich falsch anfühlen. Als würde Shotzi sich ihr aufzwingen. Stattdessen fällt eine Träne von Shotzis auf Rheas Wange und rinnt dort langsam herab.

- Shotzi Blackheart -
„Du dumme, dumme Frau!“

Schluchzt Shotzi leise.

- Shotzi Blackheart -
„Warum hast du dich nicht mit einem normalen Match zufriedengegeben? Warum musste es unbedingt Buried Alive sein? Warum hast du mich dazu gezwungen dir -“

Doch mitten im Satz bricht sie ab, denn sie hat hinter sich ein Geräusch vernommen. Rasch reibt sie sich die Tränen aus den Augen und dreht sich zu der Person um, die hinter ihr das Zimmer betreten hat.



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Dominik Gutiérrez - 12.06.24

? ? ?: "¿Que demonios estas haciendo aquí? (Was zur Hölle machst du hier?)

Nachdem KAIRI ihm über Twitter den Namen dieses Krankenhauses nannte, konnte Dominik Gutiérrez nicht mehr richtig schlafen, da er zwar hoffte, Rhea hier zu finden, aber niemals damit gerechnet hätte. Natürlich war ihm klar, dass seine ehemalige(?) Freundin nicht wirklich 'six feet under' liegt und war davon ausgegangen, dass sie sich von dem Kampf erholte, doch sie nun hier zu sehen, versetzt ihm einen Stich in Herz. Da ist es logischerweise nicht besonders gut, ausgerechnet auf die Frau zu treffen, die dafür verantwortlich ist, dass die Australierin in dem Krankenbett liegt und dementsprechend poltert er sofort los, als er die Grünhaarige sieht. Sofort darauf fühlt er sich jedoch schlecht deswegen, da man zum einen nicht so in einem Krankenhaus herumschreien sollte, aber auch, weil er bemerkt, wie traurig Shotzi aussieht. Er geht einen Schritt auf die im Bett liegende Ripley zu, lässt die Oblivion-Schwester dabei jedoch nicht aus den Augen und in seinem Kopf schwirren die Gedanken wild umher. Was soll er jetzt machen? Ginge es nach ihm, würde er die Ballsy Badass eigenhändig aus dem Zimmer werfen, doch trotz allem wäre Rhea damit wahrscheinlich nicht einverstanden und daher muss er sich zusammennehmen, weswegen er tief durchatmet. Zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hat, sieht er sich die im Bett liegende Frau genauer an, woraufhin sich sein Magen zusammenzieht und ihm unweigerlich die Tränen in die Augen schießen. Sofort wendet er sich ab, wischt sich mit dem Ärmel seines dunklen Sweatshirts über das Gesicht, bevor er sich erneut Shotzi zuwendet.

Dominik Gutiérrez: "Ich frage Dich noch einmal: was willst Du hier? Meinst Du nicht, Du hast schon genug angerichtet?"

Er deutet auf die Frau, mit der er die schönste Zeit seines Lebens hatte, die ihm so viel Selbstbewusstsein gegeben hat, während er nicht da war, als sie ihn am Meisten brauchte und dafür wird er sich ewig Vorwürfe machen. Doch wird er das so schnell nicht öffentlich zugeben, so dass es natürlich einfacher ist, die Schuld einfach weiterzugeben und in diesem Fall nicht mal zu Unrecht, denn ist es nun einmal das Tun von Blackheart, welches Rhea hier hergebracht hat.

Dominik Gutiérrez: "Nun? Sprich."


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 13.06.24

- Shotzi Blackheart -
„Das geht dich einen feuchten Dreck an, was ich hier mache, Junge!“

Zischt Shotzi zornig, als sie erkennt, wer hier in ihren privaten Moment an Rheas Krankenbett hineinplatzt. Sie weiß, dass Dominik ihr eigentlich nichts getan hat, und ein Teil ihrer negativen Gefühle, ihm gegenüber – ein großer Teil – hat auch sicherlich mehr mit pubertärer Eifersucht zu tun. Er hat so lange haben dürfen, was ihr wohl für immer verwehrt bleiben wird.

- Shotzi Blackheart -
„Die Frage ist doch eher, was du hier treibst? Hast dich in den letzten Monaten einen Scheiß um sie gekümmert und jetzt plötzlich stehst du hier auf der Matte?“

Eigentlich weiß Shotzi, dass sie gerade ein wenig unfair gegenüber Dominik ist. Sie seufzt und tritt dann einen Schritt zur Seite, sodass er ebenfalls an Rheas Bett herantreten kann. Dann schlägt sie einen etwas versöhnlicheren Ton an.

- Shotzi Blackheart -
„Die Ärztin, mit der ich gesprochen hab, konnte noch nicht sagen, wie lange es dauern wird, bis sie wieder aufwacht. Vielleicht Tage. Vielleicht Monate. Vielleicht ...“

Sie lässt den Satz unvollendet, doch das Wort niemals hängt wie eine dunkle Wolke im Raum.



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Dominik Gutiérrez - 13.06.24

Kaum beginnt Shotzi zu sprechen und das in so einem unfreundlichen Ton, verspürt Dominik das dringende Bedürfnis dieser Frau an den Hals zu springen; aber nicht auf die gute Weise. Wie kann sie es wagen, ihn so anzugehen und ihm solche Vorwürfe zu machen? Sie hat nicht die geringste Ahnung, was der Third Generation Superstar bereits seit Monaten mitmacht, so dass er Rhea während dieser Zeit keine wirkliche Hilfe gewesen wäre, obwohl er es versucht hat. Anstatt seinem Drang jedoch nachzugehen, bleibt Gutiérrez stumm, starrt Blackheart lediglich an und zuckt zusammen, als sie endlich den Weg freigibt, so dass er näher ans Bett treten kann.

Dominik Gutiérrez: "Hola mi bella." (Hallo meine Schöne.)

Trotz ihres Zustands raubt ihr Anblick ihm den Atem, so dass er einen Moment braucht, bis er wirklich einen Schritt vorgeht und so nun direkt neben dem Krankenbett steht. Vorsichtig hebt er eine Hand, streicht sanft mit dem Rücken seines Zeigefingers über die Wange der Australierin und er ist überrascht, wie warm sie sich anfühlt. Wieso er überrascht ist, weiß er selber nicht, denn im Grunde 'schläft' Ripley nur, so dass es keinen Grund gibt, keine mehr oder weniger normale Körpertemperatur zu haben. Langsam nimmt er seine Hand zurück, legt sie auf die der jungen Frau und traurig mustert er ihr Gesicht, während er versucht, sich jeden Millimeter davon einzuprägen.

Dominik Gutiérrez: "Ich hoffe, Du hast keine schlechten Träume und noch mehr hoffe ich, dass Du keine Schmerzen hast."

Unwahrscheinlich in einem Koma, aber so sicher kann man sich nicht sein, denn trotz allen medizinischen Fortschritts ist der Komazustand noch immer nicht ganz erforscht und man weiß nicht, ob oder was ein Komapatient mitbekommt. Mit seinem Handrücken wischt der junge Mann sich erneut eine Träne weg, bevor sie seine Wange hinablaufen kann und endlich wendet er sich Shotzi zu, die er erneut einen Moment schweigend mustert. Er hat natürlich gehört, was sie gesagt hat und er hat auch den Schmerz in ihrer Stimme gehört, so dass die Wut ihr gegenüber ein wenig schrumpft. Denn ja, sie ist dafür verantwortlich, dass seine ehemalige Freundin hier liegt, aber trotzdem ist er sich sicher, dass dies nicht in ihrer Absicht lag. Macht es das besser? Eher nicht, aber es hilft zu wissen, dass auch sie leidet.

Dominik Gutiérrez: "Hör zu, Shotzi... ich weiß, dass ich kein guter Freund für Rhea war. Nein, ich war ein beschissener Freund, doch ich hätte ihr keine Stütze sein können, denn ich war selbst nicht stabil genug, aber das hat nichts mit meinen Gefühlen ihr gegenüber zu tun und... und das wusste sie auch. Sie... ich.. war zu schwach für sie und deswegen hat sie sich anders orientiert. Verständlich, doch sie hat einen hohen Preis dafür bezahlt."

Wieder blickt er zu der im Bett liegenden Australierin, seine Hand liegt noch immer auf ihre und erst jetzt nimmt er sie weg, um sich mit beiden Händen über das Gesicht zu fahren. Seine Augen brennen von den zurückgehaltenen Tränen, doch er darf jetzt nicht die Schwäche zeigen, die Rhea von ihm entfernt hat und schon gar nicht vor der Frau, die ihm ihr weggenommen hat. Oder auch nicht? Dom weiß im Grunde gar nicht genau, was zwischen den Beiden vorgefallen ist, doch die Grünhaarige scheint ebenso zu leiden wie er und alleine aus Respekt für seine ehemalige Freundin sollte er versuchen, einigermaßen nett zu Shotzi zu sein.

Dominik Gutiérrez: "Wie gehst Du damit um sie so zu sehen?"


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 14.06.24

- Shotzi Blackheart -
„Sie hat einen hohen Preis dafür bezahlt, weil sie sich anders orientiert hat? Wenn du glaubst, dass das alles wegen dir passiert ist, dann hat sie dein Ego in eurer gemeinsamen Zeit etwas zu viel gestreichelt, mein Junge. Trotzdem ... du hast zumindest damit Recht, dass sie eine stabilere Beziehung – einen Halt – hätte gebrauchen können. Dann wäre es vielleicht niemals so weit gekommen ...“

Shotzi umrundet Rheas Bett, sodass sie Dominik nun gegenübersteht, Rhea zwischen ihnen beiden.

- Shotzi Blackheart -
„Du fragst, wie es mir geht, sie so zu sehen ... ich bin unendlich traurig. Aber ich weiß, dass sie keinen anderen Weg akzeptiert hätte. Sie wollte dieses Match. Für sie gab es nur mich oder sie. Ich wünschte, sie wäre nicht so verdammt besessen von einem epischen Ende gewesen. Ich wünschte ich hätte früher erkannt ...“

Was erkannt? Shotzi bleibt auf diese Frage eine Antwort schuldig und schüttelt nur traurig seufzend den Kopf.

- Shotzi Blackheart -
„Es spielt keine Rolle, was ich mir wünsche. Es lässt sich nicht ändern. Zumindest hat sie Kendrick und den Aces vorher noch den Laufpass gegeben. Ich war sehr stolz auf sie, als ich das gehört hab ...“

An Rheas Verhältnis zum Vergewaltiger Brian Kendrick hat sich dieser ganze Konflikt erst entzündet. Es hätte ein neutrales Kräftemessen bleiben können, doch Shotzi hat es persönlich gemacht, weil sie es Rhea übel nahm, dass sie die Aces nach Kendricks Schandtaten nicht verlassen hat. Dass sie vor dem Buried Alive Match noch mit ihm gebrochen hat, bedeutet ihr unendlich viel. Und bricht ihr das Herz. Hätte sie es doch nur früher getan.



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Dominik Gutiérrez - 15.06.24

Dominik Gutiérrez: "Ich hätte ihr zumindest niemals den Kopf eingeschlagen und sie begraben."

Diesen Spruch konnte sich Dominik nicht verkneifen, nachdem Shotzi ihn offenbar auch zu beleidigen oder zumindest zu kränken versucht. Vielleicht hatte er Rhea nicht den Halt gegeben, den sie gebraucht hätte, aber wenigstens schaffte er es, dass sie mehr in einem Mann sah, als nur ein Spielzeug und sich der Liebe öffnete. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum sie überhaupt empfänglich für den Ballsy Badass wurde und somit, ja, trägt er tatsächlich eine Mitschuld daran, dass sie nun hier liegt. All das würde er der Grünhaarigen gerne auch sagen, doch er hat Angst, dass Ripley ihn doch hört und er will ihr nicht noch im Koma wehtun. Daher sagt er nichts, nickt lediglich zustimmend und wieder mustert er die Australierin einen Moment, bevor er sich Shotzi zuwendet.

Dominik Gutiérrez: "Die Aces wurden von Kendricks Bösartigkeit verdorben, doch Rhea hat es erkannt und hätte ich sie nur ein wenig früher kennengelernt, wäre uns allen vielleicht viel Leid erspart worden. Ich wäre niemals so abgestürzt, hätte mich niemals Brian angeschlossen und einiges wäre anders gelaufen, so dass ich für sie so hätte da sein können, wie sie es gebraucht hätte."

Eine Menge Konjunktive in diesen wenigen Sätzen, was auch der Kalifornier merkt und über sich selbst den Kopf schüttelt, während er verzweifelt auflacht. So hilflos fühlte er sich das letzte Mal, als er am Krankenbett seiner Schwester saß, nach dem diese von Brian Kendrick angefahren wurde und er erinnert sich noch gut daran, dass dies einer der Momente war, die ihn näher an den Abgrund führte. Einem Abgrund, den er beinahe hinabgestürzt wäre und umso unerklärlicher ist es dem Third Generation Superstar nun, wie er sich überhaupt diesem Unmenschen anschließen konnte.

Dominik Gutiérrez: "Ich weiß Du magst mich nicht und ich hasse Dich dafür, was Du Rhea angetan hast, doch ich... ich kann auch sehen, dass Du es nicht wirklich wolltest. Das ändert nichts an dem was passiert ist, aber wir Beide wünschen uns, dass es ihr so schnell wie möglich wieder besser geht und zumindest bis es so weit ist, sollten wir Frieden schließen. Ich will nämlich nicht wie Noam Dar enden, auch wenn Deine noch verbliebene Schwester momentan andere Probleme hat."

Huch, beschäftigt sich da jemand tatsächlich nicht nur mit sich, sondern achtet auch darauf, was ansonsten beim coast2coast passiert? Jap, so ist es, obwohl dies erst seit kurzer Zeit so ist, denn bevor das mit Ripley passierte, interessierte sich der ehemalige Westcoast Champion nur für sich und seine eigenen Sachen, doch diese Einstellung führte eventuell erst zu dem hier. Okay okay, genug Selbstmitleid.

Dominik Gutiérrez: "Jetzt ist nur wichtig, dass sie wieder gesund wird, denn ich wüsste nicht, was ich tue, wenn... wozu noch weitermachen, wenn..."

Er kann die Sätze nicht beenden, nimmt die Hand seiner ehemaligen Freundin in seine beiden Hände und legt seine Stirn auf ihren Handrücken, während er erneut hart gegen die aufsteigenden Tränen ankämpft. Ein unglaublicher Schmerz durchdringt seinen Körper, ausgehend von seinem Herzen und es ist ihm auch völlig egal, was Shotzi von ihm denken könnte.

Dominik Gutiérrez: "Was soll ich nur tun?"


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 15.06.24

Shotzi schaut auf Dominik herab und die Gefühle der Eifersucht verebben. Hier steht ein Mann, der Rhea genauso liebt, wie sie. Wie erbärmlich wäre es, ihn deshalb abzulehnen.

- Shotzi Blackheart -
„Es gibt nichts, was du tun kannst. Du bist hier genauso machtlos, wie ich. Rhea wird entweder aufwachen, oder nicht und es gibt nichts, was du oder ich dafür tun könnten. Wir können nur warten.“

Shotzi versucht, eine gewisse Wärme in diese gezwungen nüchternen Worte zu legen. Sie will Dom nicht entmutigen, doch fehlt ihr auch die Kraft, die Wahrheit zu versüßen.

- Shotzi Blackheart -
„Bleib bei ihr. Ich werde ... gehen. Der Pfleger, den ich bestochen hab, wird mich anrufen falls ... wenn sie aufwacht. Und dann ... naja, wir werden sehen.“

Was passiert, wenn Rhea aufwacht, hängt ganz von ihr ab. Shotzi glaubt nicht, dass Ripley ihre Gefühle ehrlich erwidert, aber ein kleiner Teil von ihr erlaubt es sich, zu hoffen. Sie geht langsam zur Tür und als sie Dominik passiert, hebt sie kurz die Hand, um sie auf seine Schulter zu legen. Doch im letzten Moment überlegt sie es sich anders und lässt sie wieder sinken.

- Shotzi Blackheart -
„Dom ...“

Sagt sie stattdessen, und benutzt damit zum ersten Mal seinen Namen, anstatt ihn Junge zu nennen.

- Shotzi Blackheart -
„Soweit es mich betrifft, müssen wir keinen Frieden schließen. Wir schließen Frieden mit unseren Feinden. Du bist nicht mein Feind.“

Es kostet Shotzi durchaus Überwindung, diese Worte auszusprechen, aber sie sind die Wahrheit. Bevor Dominik darauf aber antworten kann, dreht sie sich um und marschiert zur Tür. Die Klinge schon in der Hand hält sie noch einmal inne, um einen nachdenklichen Blick zurückzuwerfen.

- Shotzi Blackheart -
„Worüber wir aber mal nachdenken sollten: Woher wusste Kairi, in welchem Krankenhaus Rhea liegt? Niemand sonst wusste Bescheid, ich hab gefragt ... das gefällt mir nicht.“

Anstatt weiter darüber zu elaborieren, öffnet Shotzi die Tür und verlässt das Krankenzimmer. Sie wirft dabei keinen Blick mehr zurück auf Rhea. Dies ist jetzt Doms privater Moment mit ihr. Und Shotzi weiß nicht, ob sie den raum hätte verlassen können, wenn sie Rhea noch ein letztes Mal gesehen hätte.



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Dominik Gutiérrez - 16.06.24

Im ersten Moment ist Dom vom Sinneswandel Shotzis verwirrt, so dass er nicht reagiert, als diese aufsteht und zur Tür geht, sondern erst aufsteht, als die Grünhaarige bereits den Raum verlassen hat. Er blickt auf die geschlossene Tür, während die Worte Blackhearts in seinem Kopf nachhallen. Du bist nicht mein Feind. Irgendwie findet der junge Mann Trost in diesen Worten, denn wie er gerade gegenüber Shotzi erwähnt, weiß er, wie Oblivion mit ihren Feinden verfährt und das beste Beispiel dafür liegt in diesem Krankenzimmer. Zudem... ja, er hasst den Balls Badass für das, was sie Rhea angetan hat, doch hat er inzwischen begriffen, dass ihr das fast genauso wehgetan hat und daher kann er das vorerst zur Seite schieben. Wichtig ist nur, dass die Australierin wieder gesund wird und bis dahin wird Gutiérrez versuchen, sich keine weiteren Feinde zu machen. Er kann diese Ablenkung gerade nicht gebrauchen, denn will er zum einen für seine Ex-Freundin da sein und zum anderen steht ihm kommenden Montag das wichtigste Match seiner Karriere bevor.

Dominik Gutiérrez: "¿Qué tengo que hacer?" (Was soll ich nur tun?)

Noch einmal wiederholt er die letzten Worte, die er vor Shotzis Verlassen sagte, starrt dabei immer noch auf die geschlossene Tür, bis er sich endlich losreißen kann und sich der im Bett liegenden Rhea zuwendet. Er tritt wieder etwas näher heran, beobachtet die junge Frau und hofft auf ein Lebenszeichen, doch noch immer scheint sie tief in ihrem Schlaf versunken. Mit einem leisen Seufzen der Verzweiflung setzt Dom sich zurück auf den Stuhl, streicht sanft über den Handrücken der ehemaligen Championesse und während er diese weiterhin ansieht, beginnt er mit leiser Stimme zu sprechen.

Dominik Gutiérrez: "Endlich alleine, hm?! Dabei glaube ich, dass Dir das gar nicht so recht wäre, nachdem ich... ich Dir so ein schlechter Freund gewesen bin und ich könnte es sogar verstehen, denn ich habe Dich im Stich gelassen. Zumindest glaubst Du das und wenn es ganz schlimm läuft, wirst das Dein letzter Gedanke an mich sein."

Dominik ballt seine freie Hand zur Faust, schlägt sich damit auf den Oberschenkel und ist sich nicht sicher, ob das eine Selbstbestrafung dafür ist, dass er an die Möglichkeit denkt, dass seine ehemalige Freundin niemals wieder aufwachen wird. Oder ist es der Versuch einer Schmerzverlagerung, um von dem Schmerz in seiner Brust abzulenken? Was es auch ist; es hilft gegen nichts und während er sich die schmerzende Stelle am Bein reibt, blickt er Rhea unentwegt an.

Dominik Gutiérrez: "Deswegen hoffe ich so sehr, dass Du mich jetzt hören kannst, wenn ich Dir sage, dass es mir leid tut und ich Dir niemals diesen Gedanken vermitteln wollte. Ich habe Dir so oft gesagt, dass Du das Wichtigste in meinem Leben bist und ich mir hätte vorstellen können, mein restliches Leben mit Dir zu verbringen. Da ich jedoch ein jämmerlicher Schlappschwanz gewesen bin, konnte ich Dir das nicht in den Zeiten zeigen, in denen Du es gebraucht hast und das ist etwas, womit ich leben muss. Wenn ich meine eigenen Probleme zur Seite geschoben hätte, so wie es ein richtiger Mann getan hätte, wäre es niemals so weit gekommen und Du würdest nicht hier liegen."

So hart es für den Third Generation Superstar auch sein mag, hat er nicht ganz Unrecht, denn wäre er nicht in seinem Selbstmitleid aufgegangen und hätte sich zurückgezogen, wäre er für die Australierin dagewesen. So hätten sich bei ihr vielleicht niemals Gefühle für Shotzi entwickelt, ob nun Liebe oder Hass, und es wäre niemals zu diesem verdammten Buried Alive Mach gekommen. Wieder viel Konjunktiv, aber wieder auch nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

Dominik Gutiérrez: "Doch Du bist stark, Rhea. Die stärkste Frau, die ich jemals kennenlernen durfte und ich bin absolut sicher, dass Du es schaffen kannst, wenn Du nur kämpfst. Erinnere Dich daran, dass es hier Menschen gibt, die auf Dich warten, weil sie Dich lieben und Dich zu verlieren... würde sie vernichten. Ja ja, ich weiß, das würde Dir wahrscheinlich auch gefallen; dabei zuzusehen, wie wir langsam immer weiter bröckeln, bis wir schließlich zusammenbrechen. Doch um das sehen zu können musst Du erst einmal aufwachen und ich bitte Dich noch einmal, meine Schöne: kämpfe! Wenn Du mich dann nicht mehr sehen willst, werde ich das akzeptieren, denn es ist nur wichtig, dass Du aufwachst, also... wach auf!"

Die letzten Worte spricht er etwas lauter, blckt dabei auf Rheas Gesicht und eine naive Hoffnung kommt in ihm auf, dass es wirklich klappen würde, doch es ist keine Regung zu erkennen. Traurig schüttelt er daraufhin den Kopf, seufzt leise, doch kann diese relativ schnell abschütteln, da er natürlich nicht damit gerechnet hat, dass es funktioniert. Gehofft hat er, aber mehr eben auch nicht und so lächelt er Ripley aufmunternd zu, obwohl er weiß, dass sie das nicht sieht.

Dominik Gutiérrez: "Wir warten auf Dich... versprochen."

Langsam steht er auf, beugt sich nach vorne und wieder mustert er ihr Gesicht aufmerksam, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn drückt. Dann streicht er ihr sanft über das Haar, setzt sich wieder hin und legt seinen Kopf auf das Bett. So lange man ihn nicht rauswirft, wird er Ripley nicht mehr verlassen, oder zumindest nicht so lange Shotzi wieder auftaucht, denn wird er ihr nicht verwehren, was sie ihm ermöglich hat; Zeit mit Rhea zu verbringen. Nicht lange und Dom ist in einen leichten Schlaf gefallen, womit wir diese Szene auch verlassen, um den Beiden etwas Zeit für sich zu geben.


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Rhea Ripley - 20.06.24

Wo bin ich? Dunkelheit? Bin ich tot?
Wenn ich tot bin, sollte da dann nicht ein weißes Licht sein?
Oh! Da ist es ja. Es kommt immer näher.
Dieser Ring! Diese Frau! Dieser Mann! Das kommt mir alles so bekannt und vertraut vor.
Dominik? Bist du das? Wo warst du? Warum hast du mich alleine gelassen? Warum? Was habe ich dir getan?
Shotzi? Was hast du da in der Hand? Du hast mich geschlagen. Du hast mich mit diesem Hammer geschlagen. Wieso?
Was ist das hier? Feuchte Erde? Ich kann mich nicht bewegen. Verdammt, holt mir hier raus! HOLT MICH HIER RAAAAAAAAUS!


Erde prasselt auf sie nieder. Und dann ist alles wieder dunkel. Doch da ist dieses Piepen. Wo kommt dieses Piepen her? Langsam wird alles wieder hell und das Bild wird klarer. Und alles wirkt so anders. Sie liegt nicht in einem Loch und von Erde ist sie auch nicht bedeckt. Anscheinend befindet sie sich in einem Zimmer. Von einem Ring oder Grab ist keine Spur. Unter ihr ein weiches Bett. Wo ist sie hier? Und verdammt nochmal, von wo kommt dieses Piepen her? Sie versucht sich ein wenig zu bewegen, ihren Kopf zu drehen, ihren Arm zu heben, aber nichts. Sie hat keine Kraft. Sie kann nur ihre Augen bewegen. Und selbst das erfordert schon höchste Anstrengung. Soweit sie es beurteilen kann, ist sie alleine hier. Keine Shotzi. Kein Dominik. Niemand ist hier. Sie öffnet den Mund und versucht etwas zu sagen. Sie versucht irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Doch außer einem leichten Wimmern bringt sie nichts hervor.

Was ist nur passiert? Sie versucht sich zu erinnern. Ihr Name? Rhea. Ripley. Das ist ihr Name. Rhea Ripley ist ihr Name. Vielleicht ist da noch mehr? Ja, da ist noch etwas. Das Letzte, woran sie sich erinnert, ist diese grünhaarige Frau, die diesen Vorschlaghammer in der Hand hält und dann zuschlägt. Und dann? Nichts mehr! Dann wird alles schwarz. Shotzi. Shotzi Blackheart. Das ist der Name der Frau, der ihr ins Gedächtnis springt. Sie hat Kopfschmerzen. Selbst der Versuch sich an alles zu erinnern ist anstrengend. Sie schließt wieder ihre Augen. Das ist gut. Das hilft gegen die Kopfschmerzen. Langsam sieht sie einige Bilder und Erinnerungen wieder vor ihrem inneren Auge. Shotzi Blackheart, Dominik Gutiérrez, War Games, Buried Alive, das Puzzle beginnt sich wieder zusammenzusetzen. Aber zwei Fragen kann sie sich immer noch nicht beantworten. Wo ist sie her? Und vor allem wie lange ist sie schon hier? Langsam driftet sie wieder in eine Traumwelt. Dominik! Geh nicht! Bitte geh nicht! Wo willst du hin? Sie sieht sein Gesicht vor sich. Sie will nach ihm greifen. Doch egal was sie tut, er scheint sich immer weiter von ihr zu entfernen. Immer wieder hat sie diesen Traum, wenn ihre Kräfte schwinden und sie ihre Augen nicht offen halten kann. Dann ist da nur noch Schwärze.


~ Einige Zeit später ... Mount Sinai Hospital, Toronto, Kanada ~

Plötzlich öffnet sich die Tür. Rhea öffnet ihre Augen. Wie lange war sie jetzt wieder weg? Ein Mann mittleren Alters betritt den Raum. Er wird von zwei Frauen begleitet. Die eine dürfte in etwa so alt wie der Mann sein, die andere so ungefähr in ihrem Alter. Der Mann bleibt mit einem leichten, warmherzigen Lächeln vor ihr stehen. Die Jüngere der beiden Damen bringt ihr Bett in eine aufrechtere Position, während die Ältere ihr eine neue Infusion legt. Irgendwann zwischen ihren Träumen von Dominik und ihren Aufwachphasen, wurde dieses Prozedere schon einmal bei ihr durchgeführt. Ihr Zeitgefühl ist völlig dahin. Der Mann setzt sich auf die Bettkante.

Arzt: "Wie geht es Ihnen heute? Sie sehen schon viel besser aus. Es ist normal, dass sie derzeit ein bisschen durcheinander sind, aber das kommt alles wieder. Keine Sorge! Zunächst einmal möchte ich sie nach ihrem Namen fragen. Wie heißen sie? Und was ist das letzte Ereignis, an das sie sich erinnern können?"

Die Australierin blickt zu dem Mann, der allem Anschein nach ein Arzt ist. Dann blickt sie zu den beiden Schwestern, die sie freundlich anlächeln. Erst jetzt fällt ihr auch auf wie geräumig dieses Zimmer ist. Eine gute Krankenversicherung lohnt sich also doch. Dann richtet sie ihren Blick wieder zu dem Arzt. Bisher war sie kaum in der Lage zu sprechen.

RHEA RIPLEY: "Rhea. Mein ... Name ist ... Rhea Ripley."

Es klingt grausam. Die Worte bringt sie mehr als Krächzen heraus. Dem Arzt scheint es jedoch nichts auszumachen. Freundlich nickt er ihr zu.

RHEA RIPLEY: "Ich erinnere mich an ... da war ... dieser dumpfe Aufprall. Etwas ... hat mich am Kopf getroffen. Und dann ... ist da ... nichts mehr. Aber ... ich weiß, dass ich ... mit Pro-Wrestling mein Geld verdiene. Coast 2 Coast Wrestling. Shane McMahon ist mein Boss."

Zustimmend nickt der Arzt der Australierin zu.

Arzt: "Ihr Erinnerungsvermögen scheint also keinen größeren Schaden genommen zu haben. Hier und da vielleicht ein paar Erinnerungslücken, aber das sollte kein größeres Problem darstellen. Angesichts der Umstände können sie sich glücklich schätzen. Sie lagen einen Monat im Koma. Nicht viele wachen nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma so schnell wieder auf. Nicht wenige wachen überhaupt nicht mehr auf. Das ist ein kleines Wunder. Aber auch wenn Sie jetzt wach sind, Sie müssen hier im Krankenhaus bleiben. Sie sind noch lange nicht gesund. Im Moment bekommen Sie etwas gegen die Schmerzen. Aber wenn wir die Schmerzmittel weglassen, dann sind die Kopfschmerzen nicht gerade sehr angenehm. Sie befinden sich hier übrigens im Mount Sinai Hospital in Toronto. Keine Sorge! Sie sind gut versorgt. Ich bin Doktor Williams. Ich bin ihr behandelnder Arzt. Dies sind Ms. Bennett und Mrs. Schneider. Sie werden Ihnen dabei helfen wieder auf die Beine zu kommen. Was immer Sie brauchen, werden Sie von den beiden Damen bekommen."

Rhea Ripley schaut zu der jüngeren Krankenschwester und ein leichtes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen.

RHEA RIPLEY: "Miss Bennett, wie? Der Name klingt ... sehr vertraut. Trotz Mattscheibe ... werde ich ihn mir ... auf jeden Fall leicht merken können."

Dr. Williams: "In den nächsten Tagen werden wir auf jeden Fall noch genauere Untersuchungen und Tests bezüglich möglichen Folgeschäden machen. Jetzt sollten Sie sich aber ausruhen. Sie dürfen auch Besuche empfangen. Wir haben übrigens auch ihre Notfallkontaktperson benachrichtigt. Wir haben ihr Bescheid gegeben, dass Sie jetzt ansprechbar sind. Sie wollte sich sofort auf den Weg machen."

RHEA RIPLEY: "Mein ... Notfallkontakt?! Aber wer ... wer ist denn meine Notfallkontaktperson?"

Rhea kann sich nicht daran erinnern je eine Notfallkontaktperson angegeben zu haben. Vielleicht ihre Eltern? Vater? Mutter? Ihre kleine Schwester? Aber die sind viel zu weit weg, um mal schnell hier nach Toronto zu fliegen. Aber vielleicht sind sie ja auch schon in der Stadt. Immerhin liegt sie schon einen Monat hier. Aber würden sie sich überhaupt die Mühe machen nach Kanada zu fliegen? Rhea hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihren Eltern. Und daran ist sie nicht ganz unschuldig. Das ist eine Erinnerung, die sie definitiv gerne löschen würde. Oder ist ihr Notfallkontakt vielleicht Dominik? Hat er sie doch noch nicht vergessen? Sie würde so gerne mit ihm reden. Aber vielleicht ist es besser, wenn er sie so nicht zu sehen bekommt. Sie muss grauenvoll aussehen.

Dr. Williams: "Sie sagte, dass sie eine sehr gute Freundin von Ihnen ist. Ihre Eltern leben ja in Australien. Deshalb würde sie derzeit hier alle Angelegenheiten für Sie erledigen. Sie nannte sich Ashley Urban. Kennen Sie sie?"

RHEA RIPLEY: "Ashley?! Urban?!"

Diesen Namen hat Rhea noch nie gehört. Oder vielleicht doch? Ist dies vielleicht nur eine Erinnerungslücke? Eine Blockade, die sich durch ihr Trauma gebildet hat? Allmählich fangen die Schmerzmittel an zu wirken. Sie wird wieder schläfrig. Der Arzt verabschiedet sich mit einem Wink. Die beiden Schwestern checken noch einmal das Bett, die Geräte und die Infusion. Dann verlassen auch sie das Zimmer. Die Australierin blickt noch ein wenig durch den Raum. Dann zum Fenster hinaus. Es regnet. Das Wetter spiegelt also perfekt ihre derzeitige Lage wieder. Was für ein Scheiß! Sie liegt hier in Kanada in einem Krankenhaus und hat eine Mattscheibe. Wahrscheinlich braucht sie sich in der Öffentlichkeit bzw. bei Coast 2 Coast nicht mehr blicken zu lassen. Ob sie je wieder in einen Ring steigen kann? Mit dieser Frage im Hinterkopf fallen ihr langsam die Augen zu. Wieder Schwärze.


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 21.06.24

~A few days later~

Warum hast du Blumen gekauft, Dummkopf?, denkt sich Shotzi, als sie den Flur des Krankenhauses hinabschreitet, und Rheas Zimmertür in Sichtweite kommt. Mit dem Strauß violetter und weißer Blumen in der Hand kommt sie sich inzwischen ziemlich dämlich vor. Zumindest hat sie dem Drang widerstanden, sich extra fein zu machen. Graue Jeans und schwarzes Bandshirt – das muss reichen. Die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, die ihr sagt, dass es das Shirt eben jener Band ist, die Rhea und sie beide gern hören und die während ihrer gemeinsamen Nacht lief, ignoriert sie geflissentlich.

Sie wird dich ohnehin wieder aus dem Zimmer jagen, was soll der Quatsch also? Geh rein, vergewissere dich, dass es dir gut geht, und hau wieder ab! Mit düsterer Miene pfeffert sie den Strauß in den nächsten Mülleimer und marschiert rasch zum Zimmer. Bevor sie jedoch anklopfen kann, knurrt sie einmal frustriert, macht dann kehrt und fischt die Blumen wieder aus dem Eimer heraus. Zum Glück war dieser leer. Dann, ehe sie es sich wieder anders überlegen kann, klopft sie an die Tür und betritt dann langsam das Zimmer.

- Shotzi Blackheart -
„Rhea?“

Dort liegt sie, genau so, wie Shotzi sie vor einigen Tagen zurückgelassen hat. Nur diesmal dreht Rhea den Kopf und schaut Shotzi an.

- Shotzi Blackheart -
„Man hat mir gesagt, dass du wach bist. Ich hab ihnen einen falschen Namen gesagt ... ist ja auch egal.“

Einen toten Namen, das trifft es wohl eher. Einen Namen, den sie seit Jahren nicht mehr führt.

- Shotzi Blackheart -
„Wie geht’s dir? Dein Kopf ... sind die Schmerzen schlimm?“

Shotzi weiß nicht wirklich, was sie sagen oder wie sie sich verhalten soll. Wie spricht man mit einer Frau, in die man sich verliebt und die man dann lebendig begraben hat? Soll Shotzi um Vergebung bitten? Soll sie Rhea ihre Liebe gestehen? Soll sie auf dem Absatz kehrtmachen und davonlaufen? Letzteres wird mit jeder Sekunde verführerischer. Stattdessen zieht sich Shotzi aber einen Stuhl an Rheas Bett und nimmt Platz.

- Shotzi Blackheart -
„Woran erinnerst du dich?“



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Rhea Ripley - 21.06.24

Gerade hatte sich Rhea Ripley wieder ins Schlummerland verabschiedet, als sich plötzlich die Tür ihres Zimmers öffnet und eine Stimme wahrnimmt. Eine Stimme, die sie länger nicht gehört hat, die ihr aber mehr als bekannt vorkommt. Shotzi Blackheart. Ihr Gesicht war das Letzte, was sie sah, bevor die Lichter ausgingen. Sie hat dafür gesorgt, dass sich Rhea einen Monat lang mit den gleichen Träumen beschäftigen konnte. Träume, die sie immer wieder an ihre Niederlagen erinnert haben und an ihr Versagen. Träume, die ihr vor Augen hielt, was sie verloren hat. Rhea dreht den Kopf in Richtung Eingangstür. Dort steht sie tatsächlich. Für den Moment hat sie gehofft, dass nur wieder anfangen würde zu träumen. Oder dass sich vielleicht Stimmen in ihrem Kopf bilden. Dass Shotzi hier und jetzt wirklich vor ihr steht, das passt ihr eigentlich gar nicht. Nicht weil sie sauer auf sie ist, sondern weil sie niemand so sehen soll. Rhea will einfach nicht, dass sie jemand so niedergeschlagen und besiegt sieht. Die Alpha-Jägerin ist zur Beute geworden. Wenn sie könnte würde sie sich selbst nicht so sehen wollen. Die Australierin beobachtet ganz genau wie Shotzi langsam zu ihrem Bett kommt. Sie sieht mitgenommen aus. Wahrscheinlich immer noch besser als sie, aber das ist nicht die Shotzi gegen die sie bei den War Games angetreten ist. Und gewiss nicht DIE Shotzi, die sie im Buried Alive Match fertig gemacht hat. Als sich Shotzi direkt neben ihrem Bett auf einen Stuhl setzt, dreht Rhea demonstrativ den Kopf weg.

RHEA RIPLEY: "Du willst mich wohl verarschen! Sag mir nicht, dass DU mein Notfallkontakt bist! Bist du ... hergekommen, um dein Werk zu begutachten?"

Plötzlich meldet sich der verletzte Stolz von Rhea. Der hat vermutlich noch weit größeren Schaden genommen als ihr Kopf. Dieser wird bestimmt wieder heilen. Aber ihr Stolz? Das ist eine ganz andere Sache.

RHEA RIPLEY: "Was glaubst du wohl wie es mir geht, Shotzi? Ich habe hier die schönste Zeit meines Lebens. Siehst du das nicht? Du hast ... wirklich ganze Arbeit geleistet. Das muss ich dir lassen. Andere reden nur, aber ... du weißt wirklich wie man einen Job zu Ende bringt. Du hast genau das getan, was du versprochen hast. Eine Frau, die zu ihrem Wort steht. Das gefällt mir. Ich war dir im Weg und du ... hast mich beseitigt. Und ich habe sehr gute Nachrichten für dich. Ich ... werde dir ... vermutlich nie wieder in die Quere kommen."

Dann Schweigen. Rhea kann ihr nicht in die Augen sehen. Nicht jetzt, wo sie merkt, dass diese sich etwas wässrig anfühlen. Das Ergebnis der ersten Untersuchung steht noch aus, aber die ersten Vermutungen der Ärzte erwiesen sich als alles andere als gute Nachrichten. Bevor das Schweigen aber noch unangenehmer wird als es sowieso schon ist, ergreift Rhea wieder das Wort.

RHEA RIPLEY: "Ich fühle mich scheiße! Das hier ist ... Ich bekomme Schmerzmittel. Ich ernähre mich von Haferschleim. Kann mich nicht mal alleine waschen, mich allein umziehen, geschweige denn auf's Klo. Ich ... habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so schwach, erbärmlich und gedemütigt gefühlt. Kannst du dir vorstellen wie das ist, wenn du das einzige, was du je richtig konntest und über alles geliebt hast, aufgeben musst? ... Die haben mir gesagt, dass ... ich vermutlich nie wieder in den Ring steigen kann. Weißt du, was das bedeutet? ... Ich habe doch nur noch das. Ich habe nichts anderes mehr. Wenn die mir das nehmen, dann ... bin ich wieder ein Nichts. Eine Versagerin. Eine Verliererin. Warum ... warum konnten diese Idioten mich nicht einfach in diesem Scheiß-Loch verrotten lassen?"

Während sie sich regelrecht in Rage redet, spürt sie, dass ihre Wangen immer wärmer werden. Aber nicht weil ihr so heiß ist, sondern weil ihr die Tränen herunterlaufen. Ihre innere Wut über Shotzis Erscheinen ist längst verflogen. Stattdessen macht sich Verzweiflung in ihr breit. Sie ist nicht wirklich sauer auf Shotzi gewesen. Vielleicht ein bisschen, ja. Aber größtenteils ist sie wütend über ihre aktuelle Situation. Und über sich selbst. Sie hat ja Shotzi regelrecht zu dem Buried Alive Match gezwungen. Seit Tagen liegt sie hier alleine und denkt über diesen ganzen Scheiß nach. Niemand scheint sich für sie zu interessieren, außer ihre ehemalige Kontrahentin. Wenn Rhea ehrlich ist, dann ist sie irgendwie sogar froh darüber, dass ein vertrautes Gesicht erschienen ist, mit dem sie reden kann. Ganz gleich wer das ist. Hauptsache eine gleichgesinnte Person. Die beiden Krankenschwestern sind zwar nett, aber auch nicht mehr. Sie machen nur ihren Job. Sie haben keinen blassen Schimmer davon, was es bedeutet als Wrestlerin außer Gefecht zu sein.

RHEA RIPLEY: "Sorry! Das war ... unfair. Ich ... wollte dir keine Vorwürfe machen. Es ist nur ... wenn man in einem Krankenhausbett liegt, dann ... ist es einfacher anderen die Schuld zu geben. Was meine Erinnerungen betrifft, ich ... ich erinnere mich an ... an alles!"

Langsam richtet Rhea wieder ihren Blick zu Shotzi. Ja, ihr Gedächtnis wird zunehmend besser. Anfangs gab es noch ein paar Lücken. Aber von Tag zu Tag erinnert sie sich an mehr Dinge. Was seit War Games passiert ist, ist der Australierin mehr als bewusst. Und genau da fangen noch weitere Probleme an.

RHEA RIPLEY: "Ich erinnere mich an alles, Shotzi. Und es quält mich."


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 23.06.24

Shotzi nickt zunächst nur und senkt traurig den Blick. Rhea so am Boden zerstört zu sehen kommt nicht unbedingt überraschend, schmerzt aber doch. Sie schweigt, als Rhea ihr vorwirft, ihr Werk begutachten zu wollen. Sagt nicht, dass es Rhea war, die auf einem Buried Alive Match bestanden hat. Dass es Rhea war, die Shotzi zum Äußersten gezwungen hat. Wenn es Rhea hilft, Shotzi zu hassen, dann sei es so. Erst, als sie davon spricht, ein Nichts zu sein, wenn sie nicht mehr in den Ring steigen kann, schaut Shotzi auf.

- Shotzi Blackheart -
„Du bist kein Nichts!“

Sagt sie entschlossen, beinahe schon wütend.

- Shotzi Blackheart -
„Hör auf, so einen Unsinn zu erzählen! Deine Karriere, deine Erfolge, dein Können im Ring – all das macht dich nicht zu der großartigen Frau, die du bist!“

Energisch steht Shotzi auf, der Blumenstrauß in ihrer Hand völlig vergessen. Sie schaut Rhea an, ihr Blick nun feurig in ihrem Bestreben, Rhea sehen zu lassen, was sie sieht.

- Shotzi Blackheart -
„Du bist stark. Du bist klug. Du bist die willenstärkste Person, die ich je kennengelernt hab. Und für mich bist du ...“

Shotzi bricht ab, bevor sie aussprechen kann, was genau Rhea für sie ist. Nun wird sie sich des Blumenstraußes in ihrer Hand wieder bewusst und das Blut schießt ihr in die Wangen. Verlegen legt sie ihn rasch auf einen Tisch am anderen Ende des Raumes und lässt sich dann wieder auf den Stuhl neben dem Bett fallen.

- Shotzi Blackheart -
„Ich weiß, es fällt dir gerade schwer, das zu glauben. Aber das hier ...“

Sie deutet auf Rhea, das Bett, das Krankenzimmer.

- Shotzi Blackheart -
„Ändert nichts daran, was für eine großartige Person du bist. Und ich weiß ... das ich nicht die Einzige bin, die so denkt. Als ich dich begraben hab, brach es mir das Herz. Aber selbst dann wusste ich, dass ich dich nicht zerstört haben konnte. Selbst, wenn ich deinen Körper unter Massen an Erde zermalmt habe ... hätte ich dich niemals brechen können, selbst wenn ich es gewollt hätte. Vielleicht hätte mich einfach weigern sollen, das Buried Alive Match zu bestreiten. Einfach den Vertrag nicht unterschreiben oder einfach nicht auftauchen sollen. Aber wir wissen beide, dass du das niemals zugelassen hättest. Ich wünschte nur ... “

Shotzi senkt wieder den Blick und stößt ein leises, humorloses Lachen aus.

- Shotzi Blackheart -
„Ich wollte gerade sagen, dass ich wünschte, unsere Rollen werden vertauscht. Ich in dem Bett und du hier, auf diesem Stuhl. Aber das wäre nicht unbedingt ein fairer Tausch für dich, so wie ich mich seit dem Match fühle. Ich kann vielleicht herumlaufen, mich waschen und allein aufs Klo. Aber ich fühle mich, als hätte ich mich selbst mit dir begraben. Ich schlafe nicht, hab keinen Hunger und hab kein Match mehr bestritten, obwohl ich längst wieder eine Ringfreigabe bekommen hab. Ich bin müde und ... leer.“

Shotzi legt die Arme um sich, als würde sie frieren. Es ist vielleicht nicht unbedingt einfühlsam, Rhea mit ihren eigenen Sorgen zu belasten, wenn sie gerade erst aus einem Koma erwacht ist. Aber wer weiß, ob Rhea sie hiernach noch einmal empfangen wird.



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Rhea Ripley - 25.06.24

Dieser verdammte Krieg hat Spuren hinterlassen. Nicht nur bei Rhea, sondern auch bei Shotzi. Und wer hat am Ende jetzt wirklich gewonnen? Niemand! Beide Kriegerinnen stehen letztendlich mit Nichts da. Der Kampfgeist bei beiden ist gebrochen. Beide sind psychisch und, zumindest Rhea, auch physisch ein Wrack. War es also das alles wert? Noch dazu war der Auslöser ein Ereignis, welches die beiden nicht einmal direkt betraf. Die beiden könnten ihre Karrieren für Nichts zerstört haben. Am Ende haben sie damit nur der Konkurrenz geholfen.

RHEA RIPLEY: "Tu dir das nicht an, Shotzi! Ich habe schon zu viele Leute auf dem Gewissen. Sieh zu, dass du wieder zurückkehrst! Oder willst du etwa, dass alles umsonst war? Wozu diese ganze Scheiße, wenn du nicht mal für deine Sache eintrittst? Wegen mir brauchst du bestimmt kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe mir das alles selbst eingebrockt. Jetzt muss ich die Suppe selbst auslöffeln. Aber du? Dein Platz ist da draußen im Ring."

Rhea ist nicht unbedingt gut darin andere aufzubauen bzw. zu motivieren. Zumindest sieht sie das selbst so. Ob diese Worte Shotzi zumindest ein bisschen aufbauen? Bei Dominik ist ihr das nicht gelungen. Sie hat damit gedroht ihn zu verlassen, wenn er nicht endlich seinen Hintern hochbekommt und etwas aus sich macht. Sie hat ihm schon direkt die Pistole auf die Brust gedrückt, anstatt die Sache langsam anzugehen. Kein Wunder, dass er nicht mehr zu ihr zurückgekommen ist. Sie hat ihn von sich weggetrieben. Und als sie merkte, dass sie einen Fehler gemacht hatte, da beging sie den größten Fehler. Die gemeinsame Nacht mit Shotzi. Natürlich muss sie wieder daran denken, jetzt wo Shotzi hier neben ihr sitzt. Shotzi hat sie in eine Phase erwischt, in der Rhea einfach schwach und verzweifelt war. Tage-, wochenlang hat sie versucht Dominik zu erreichen. Nichts. Dann stand Shotzi einfach so vor ihrem Hotelzimmer. Und dann ist es einfach passiert.

RHEA RIPLEY: "Was hast du eben damit gemeint? Für mich bist du ... was? Was bin ich für dich? Dein Betthäschen? Geht es dabei um unsere gemeinsame Nacht?"

Es bringt nichts das Thema länger hinauszuzögern. Die beiden müssen darüber reden. Schließlich hat ihre gemeinsame Nacht schlussendlich dazu geführt, dass Rhea komplett die Sicherung durchgebrannt ist und sie Shotzi mit einem Vorschlaghammer attackiert hat. Jener Vorschlaghammer, der sie selbst später ins Grab und schließlich hier in dieses Krankenbett befördert hat.


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 25.06.24

- Shotzi Blackheart -
„Betthäschen!? Verflucht nochmal ...“

Resignierend und leicht ungläubig schüttelt Shotzi den Kopf. Kann es wirklich sein, dass Rhea es nicht weiß? Oder will sie Shotzi nur zwingen, es laut auszusprechen?

- Shotzi Blackheart -
„Du hast es natürlich nicht mehr gemerkt, weil du ... naja, du weißt schon ...“

Leicht verlegen tippt sich Shotzi an die Stirn, um anzudeuten, dass Rhea zu diesem Zeitpunkt bereits bewusstlos war.

- Shotzi Blackheart -
„Aber ich war nicht diejenige, die dich am Ende begraben hat, Rhea. Das war Rosemary. Ich hab es zugelassen. Tatsächlich hatte ich sie vorher gebeten, es zu tun, falls ich nicht in der Lage dazu bin. Und das war ich nicht. Ich konnte nicht. Ich hatte dich vor mir im Grab liegen, Blut an deiner Stirn, regungslos ... Alles, was ich tun musste, um das alles endlich zu beenden, war, diesen verdammten Hebel umzulegen. Aber ich konnte nicht. Warum? Für ein Betthäschen? Nein! Sondern weil ich ... weil ich dich liebe, du Dummkopf!“

Jetzt ist es raus. Vielleicht etwas harscher, als Shotzi es sich in den wenigen Minuten, in denen sie es sich erlaubt hat, sinnlose, romantische Träume zu träumen, ausgemalt hat. Aber es ist raus. Die Worte hängen schwer zwischen Rhea und ihr und auf einmal verlässt Shotzi aller Mut. Sie schlingt die Arme um sich und wendet ihr errötendes Gesicht von Rhea ab.



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Rhea Ripley - 25.06.24

Eigentlich weiß Rhea es schon seit dem berühmten Morgen danach. Sie hat es damals schon in Shotzis Augen gesehen, ohne dass sie auch nur etwas sagen musste. Jede Frau kennt diesen Blick. Uns genau davor hat sich die Australierin gefürchtet. Wie soll einer Person klar machen, dass sie ihre Gefühle nicht teilt? Wobei nicht teilen eigentlich falsch ausgedrückt ist. Natürlich ist ihr Shotzi irgendwie ans Herz gewachsen. Wie auch immer das passieren konnte. Die beiden haben sich Woche für Woche das Leben zur Hölle gemacht. Doch irgendwie wurde aus Hass Respekt. Und aus Respekt wurde Bewunderung. Aus Bewunderung wurde Liebe. Ja, auch Rhea liebt Shotzi. Aber nicht so wie es bei einer gewissen anderen Person der Fall ist. Und genau da wird es kompliziert. Rhea liebt Dominik. Shotzi ist für sie im besten Fall eine Schwester geworden. Die große Schwester, die sie nie hatte. Und diese Tatsache belastet sie. Sie wird vermutlich nie so empfinden wie Shotzi. Aber was passiert, wenn sie ihr das sagt? Sie will unbedingt ein Teil ihres Lebens sein. Doch riskiert mit der Wahrheit vermutlich genau, dass dies nicht der Fall sein wird. An diesem Punkt ist Rhea schon gewesen. Aus diesem Grund hat sie die Nerven verloren und Shotzi attackiert. Sie dachte, wenn Shotzi sie hasst, dann bräuchte sie es ihr niemals zu sagen. Doch Shotzi hasst sie nicht. Ganz im Gegenteil. Was nun? Rhea will nicht mehr lügen. Die Lügen haben sie genau hier hergebracht. Und es wäre auch nicht fair Shotzi gegenüber. Rhea atmet tief durch und schließt die Augen.

RHEA RIPLEY: "Weißt du, Shotzi diese Nacht war ... unglaublich. Du hast mir in dem Moment wieder das Gefühl gegeben ein Mensch zu sein. Aber die Nacht war ein Fehler. Nicht deiner. Es war meiner. Vermutlich habe ich damit zwei sehr besonderen Menschen sehr wehgetan."

Rhea öffnet wieder ihre Augen. Nur um zu merken, dass sie wieder ganz feucht. Wie sie das hasst.

RHEA RIPLEY: "Du bist etwas Besonderes, Shotzi. Ich habe dir von Anfang die Wahrheit gesagt. Ich wollte nie deine Feindin sein. Und ich will auch nie wieder deine Gegnerin sein. Ich mag dich. Nein, ich liebe dich auch. Aber ... ich kann dir nicht das entgegen bringen, was du dir erhoffst. Weißt du, es gibt da diesen Kerl, ich muss ständig an ihn denken. Egal ob meine Augen geschlossen oder geöffnet sind, ich kann ihn nicht vergessen. Vermutlich müsste ich ihn hassen, aber ... ich kann es einfach nicht. Ich weiß nicht wie er es angestellt hat, aber ich würde alles dafür geben nochmal in seinen Armen zu liegen. Es tut so verdammt weh, dass er mir einfach nicht sagen konnte, was ich falsch gemacht habe und warum er abgehauen ist."

Ein Gespräch, in dem die beiden Schluss gemacht haben bzw. hätten, hat es nie gegeben. Es ist diese verdammte Ungewissheit die Rhea quält. Wenn sie doch nur wüsste, was los ist, dann könnte sie es vielleicht verstehen. Aber würde dies ihre Gefühle gegenüber Shotzi ändern? Wahrscheinlich weniger. Shotzi fühlt sich vermutlich jetzt genauso wie sie. Nur mit dem Unterschied, dass sie Gewissheit über Rheas Gefühle hat. Rhea dagegen weiß überhaupt nicht wo Dominik steht. Sie weiß noch nicht mal, ob er vielleicht nicht schon längst eine andere Frau an der Seite hat. Dafür müsste sie ihn eigentlich hassen. Aber sie kann es nicht. Ganz im Gegenteil. Sie liebt ihn noch mehr und gibt sich selbst die Schuld dafür, dass er verschwunden ist.

RHEA RIPLEY: "Ich weiß, das ist nicht das, was du hören willst. Ich wünschte, ich könnte dir was anderes sagen, aber ... es wäre nicht fair. Es tut mir leid, dass ich es dir beim letzten Mal nicht sagen konnte. Stattdessen habe ich dich attackiert und gehofft, dass du mich deswegen hassen würdest. Aber das war dumm und feige. Das hattest du nicht verdient. Ich würde alles dafür geben meine Fehler wieder gutzumachen. Weißt du, ich würde wirklich gerne ein Teil deines Lebens sein. Hätte ich jemals eine große Schwester gehabt, sie wäre bestimmt wie du gewesen. Aber ... ich würde auch verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest. Ich bin kein guter Mensch, Shotzi. Du schon. Es tut mir leid wie alles gelaufen ist."

Rhea versucht gar nicht gar nicht erst gegen die Tränen anzukämpfen. Vermutlich tut sie Shotzi gerade mehr weh als damals mit dem Vorschlaghammer. Aber sie hat es verdient zu wissen wie die Dinge stehen. Und wenn sie Rhea dafür jetzt hasst, dann ist das in Ordnung. Sie hat es nicht anders verdient.


RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Shotzi Blackheart - 26.06.24

Shotzi hat sich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder selbst gesagt, dass Rhea ihre Gefühle niemals erwidern wird. Und doch gab es diese Momente, oft nachts, wenn sie ganz allein mit ihren Gedanken war, in denen sie sich erlaubt hat zu träumen. Wie sehr es schmerzen würde, wenn diese heimlichen, süßen und dummen Träume zerstört würden, hat sie unterschätzt. Ebenso den Schmerz, den es verursachen würde, wenn Rhea ihre gemeinsame Nacht als Fehler bezeichnet.

- Shotzi Blackheart -
„Sie war kein Fehler für mich.“

Flüstert sie mit rauer Stimme und wischt sich eine Träne von der Wange. Noch nie hat sich Shotzi so einsam gefühlt, wie in diesem Moment. Dennoch zwingt sie sich, Rhea anzusehen, und bringt sogar ein trauriges Lächeln zustande.

- Shotzi Blackheart -
„Ist nicht deine Schuld. Du hast ja keine Kontrolle darüber, in wen ich mich verliebe, hm?“

Shotzi gelingt es nicht, die Bitterkeit in ihrer Stimme vollends zu verbergen. Der Schmerz, den Rheas Worte verursacht haben, wird sie noch lange begleiten, das weiß sie. Doch das Letzte, das sie will, ist, dass Rhea sich deshalb in Schuldgefühlen verliert.

- Shotzi Blackheart -
„Und du bist kein schlechter Mensch, Rhea. Du hast Fehler gemacht und dich von ihnen treiben lassen. Genau wie ich. Aber ich kann dir nicht geben, was du suchst, genauso wenig, wie du mir geben kannst, was ich suche. Nicht im Moment zumindest. Vielleicht irgendwann. Aber nicht im Moment.“

Traurig wischt sich Shotzi eine weitere Träne aus dem Gesicht. Nein, im Moment kann sie Rhea keine Freundin oder große Schwester sein. Nicht, wenn alles in ihr danach schreit, so viel mehr sein zu wollen. Es würde sich wie eine Lüge anfühlen.

- Shotzi Blackheart -
„Ich werde jetzt gehen, denke ich. Wir haben beide eine Menge zu verarbeiten. Ich hoffe, es hilft dir, zu wissen, dass ich dich nicht hasse, Rhea. Nie gehasst habe.“

Sie schenkt Rhea ein Lächeln, das ihr diesmal nicht ganz so schwerfällt. Dann erhebt sie sich und geht langsam in Richtung Tür, dreht sich aber noch einmal zu Rhea um.

- Shotzi Blackheart -
„Oh, und ... dieser Kerl. Ich wette ... ich weiß er würde gern wissen, dass du wach bist. Er hat dich nicht vergessen, weißt du. Vielleicht schreibst du ihm mal, hm?“

Es tut weh, diese Worte zu sagen, aber es würde Shotzi wie ein Verrat vorkommen, es nicht zu tun. Sie wird Rhea nicht sagen, dass Dom hier war und an ihrem Bett geweint hat. Das ist seine Privatsache und es liegt an ihm, ob er Rhea davon erzählen will oder nicht. Aber zumindest möchte sie Rhea einen Stubbs in die richtige Richtung geben.

- Shotzi Blackheart -
„Mach’s gut, Rhea.“



RE: "Look on my works, ye mighty, and despair!" - Rhea Ripley - 27.06.24

RHEA RIPLEY: "Mach's gut, Shotzi!"

Mehr bringt auch Rhea nicht mehr heraus, bevor der Kloß in ihr die Kehle zuschnürt. Sie sieht Shotzi traurig nach. Was konnte sie auch anderes erwarten? Sie selbst würde mit hoher Wahrscheinlichkeit genauso reagieren. Auch wenn es so sehr schmerzt, aber die Wahrheit ist besser als ständig mit einer Lüge zu leben. Dennoch fühlt sich die Australierin nun völlig leer. Was hat sie noch? Wen hat sie noch? Sie ist ganz alleine.

Nachdem Shotzi das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hat, blickt Rhea zu dem kleinen Tisch, auf den Shotzi den Blumenstrauß gelegt hat. Dort liegen auch noch andere Dinge. Bisher ist sie noch gar nicht dazu gekommen nachzuschauen, was dort alles liegt. Sie erkennt nur einen zweiten Blumenstrauß. Schwarze Rosen. Eigentlich haben diese Rosen eher eine negative Bedeutung. Aber Rhea liebt schwarze Rosen. Sie können nur von jemandem stammen, der sie gut kennt. Langsam erhebt sich die Australierin. Es fällt ihr verdammt schwer irgendwas zu tun. Es grenzt an ein Wunder, dass sie überhaupt schon wieder wach ist. Ihre Beine zittern. Es liegt nicht unbedingt daran, dass sie ihr eigenes Gewicht nicht tragen kann, sondern vielmehr, dass sie das Gefühl hat als würde sie sich in einem Karussell befinden. Alles dreht sich. Sie robbt sich an ihrem Bett entlang bis sie schließlich den Stuhl, der an dem kleinen Tisch steht, zu greifen kriegt. Mit einem Ruck schafft sie es schließlich sich auf den Stuhl zu setzen.

Dann nimmt sie Shotzis Blumenstrauß und steckt ihn sorgfältig in die Vase, in der sich die schwarzen Rosen befinden. Beim genaueren Betrachten erkennt Rhea, dass auch noch ein paar dunkelrote hinzugemischt wurden. Außer den Rosen liegen noch ein paar Grußkarten daneben. Anscheinend haben doch einige Leute an sie gedacht, darunter Bayley, Brandi Rhodes und Kenny Omega. Ein Wunder, dass er es nur bei einer Grußkarte belassen hat. Waren sie etwa alle hier bei ihr als sie im Koma lag? Es treibt ihr jedenfalls ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Dann ist da noch eine andere Karte. Als die Australierin sie öffnet treibt es ihr direkt wieder die Tränen in die Augen. Werde wieder gesund, mi hermosa! Sie ist von IHM. Sie muss zu dem Rosenstrauß gehören. War er etwa hier? Die letzten Worte von Shotzi springen ihr sofort wieder ins Gedächtnis. Er hat sie definitiv nicht vergessen. Soll sie ihm wirklich schreiben? Was ist, wenn er sie wieder ignoriert? Die nichtbeantworteten Anrufe und diese Ungewissheit haben sie fertig gemacht. Shotzi hat recht. Sie muss mit ihm reden. Aber nicht hier. Nicht mit irgendwelchen getippten Texten. Nicht durch den Telefonhörer. Sie muss das von Angesicht zu Angesicht tun. So muss ihm in die Augen schauen. Wie sie es bei Shotzi getan hat. Und nicht nur mit ihm. Sie muss mit einer ganzen Menge Leute reden. Aber dafür muss sie erst fit werden. Den Kopf klar bekommen. Sie muss hier raus.

... to be continued!