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Normale Version: mate, you're a disgrace!
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Die Klimaanlage der Arena bringt die Temperaturen fast zum Gefrierpunkt - sollte man fast meinen. Einigen der Mitarbeitern scheint es zu frisch zu sein. Trotz des Sommers tragen sie lange Hosen und zum Teil sogar Jacken, während sie die Dinge erledigen, die ihnen aufgetragen wurden oder die vor dem Start der Show noch zu tun sind. Es ist heute nicht so viel Gewusel wie sonst. Wahrscheinlich weil es erst früher Nachmittag ist und die meisten der Stars noch gar nicht angereist sind oder sich bei irgendwelchen Presseterminen aufhalten. Es ist also recht überschaulich, was hier passiert. Bisher konnte die junge Britin Millie McKenzie noch kein bekanntes Gesicht erspähen, scheint sie doch die erste zu sein, die an der Arena für die Show ankommt und dabei hat sie nicht einmal ein Match. Tja, das ist natürlich nicht auf ihrem Mist gewachsen. Eigentlich wollte die Blondine schon längst debütiert sein - das Office hat ihr aber noch keine Chance gegeben. Offenbar hat der Vorfall mit Carmella im Backstagebereich doch größere Wellen geschlagen als sie gedacht hat. Okay, sicherlich hätte man sich denken können, dass wenn man eine der etabliertesten Damen des Rosters durch den Flur prügelt, Ärger bekommt - aber Millie bereut keinen Moment davon. Carmella hatte sie provoziert und eben nur das bekommen, was sie verdient hat. Eine ordentliche Tracht Prügel. Sie hat einen Koffer in der Hand - ohne Rollen -, welchen sie durch die Gänge schleppt. Zwar ist die Card für heute Abend längst draußen, dennoch scheint es so als hätte die Britin die Hoffnung nicht aufgegeben doch noch zum Einsatz zu kommen. Deshalb der große Koffer. Deshalb die vielen Sachen. Deshalb ist auch jede Ring Gear und jedes Paar Stiefel immer dabei. Um ihren Torso trägt sie noch eine schlichte, schwarze Handtasche.

Millie McKenzie
"... Female Talent? ... Female Talent? Where are you female locker room?"


Es ist recht offensichtlich, dass sie erst ihre Sachen abladen möchte, ehe sie den Backstagebereich unsicher macht. Im Gegensatz zu ihr hat ihr enger und vor allem guter Freund Will Ospreay einen Pressetermin. Sie wird noch nicht auf die Journalisten losgelassen - sie sei zu jung und zu aufbrausend, so der Wortlaut des Offices. Die Männer hinter der c2c versuchen also ihr Temperament zu zähmen. Sie wollen nicht, dass wieder so etwas passiert wie bei den unzähligen Trainings oder mit Carmella. Millie redet eben so wie ihr der Mund gewachsen ist und dementsprechend ist es nicht besonders gut für die Promotion an sich, die sich sonst als absolut professionell darstellt. McKenzie wurde ein klassischer Maulkorb verpasst. Lediglich über Twitter hält sie ihre vorwiegend britischen Fans auf dem neusten Stand ihrer Karriere. Es ist vielleicht so, dass sie noch einiges lernen muss, aber sie weiß trotzdem wie sie im Ring überzeugen kann - das hat sie eventuell vor der Kündigung bewahrt. Das britische Ausnahmetalent gehört zur neuen Generation Wrestler, die sich nicht in erster Linie darauf konzentrieren wie sie schnell und einfach Karriere machen können, sondern wie sie wirkliche Wrestler sind. Sie wollen im Ring alles zeigen und ein gutes Handwerk abliefern. Das passierte in den 2000er Jahren viel zu selten und anhand der Women's Division - sprich an Frauen wie Taryn Terrell, Carmella und Scarlett Bordeaux - kann man deutlich sehen wohin das alles führt. Man wird als Frau nicht mehr wirklich respektiert und sofort verurteilt. Niemand nimmt das weibliche Geschlecht mehr ernst und das ist das Problem, was das Business hat. Es gibt unglaubliche Athletinnen, die aber einfach nicht zum Zuge kommen, weil sie nicht so aussehen als wären sie direkt aus einem Katalog oder einem Playboyheft gehüpft.

Millie McKenzie
"Wenn das nicht der Schotte ist, der uns Briten zu einer Lachnummer gemacht hat. Mate, all Britain laughs about you and your easy-a girlfriend."


Das engt den Kreis doch schon recht ein - Millie scheint auf jemanden gestoßen zu sein, der ihr Gemüt erhitzt. Wozu das bisher immer geführt hat, sollte bekannt sein. Hier bewegt sich die junge Blondine also wieder auf sehr, sehr dünnem Eis - mit der Hoffnung, dass es nicht brechen wird.

-reserviert-

-OUTFIT -
Es ist nun genau eine Woche her. Der mittlerweile 19. PPV von coast 2 coast, ECLIPSE, wurde ausgestrahlt und ganze drei Championships haben ihre Besitzer gewechselt. Pete Dunne musste sich Super Eric geschlagen geben, Neville Adam Cole und Noam Dar Travis Banks. Sicherlich hatte die kleine McKenzie Letzteren angesprochen.

Die Scottish Supernova fühlt sich wie ein neuer Mensch. Die "Last" der Eastcoast Championship ist fort und jetzt ist es an Travis Banks zu beweisen dass er auch nur halbwegs mit Noam mithalten kann. Noam hatte einen geschichtsträchtigen Run hingelegt. 253 Tage war er der Champion gewesen, länger als jeder andere Titelträger in der Geschichte der Company. In dieser Zeit hatte er seinen Title 6 von 7 Malen erfolgreich verteidigen können. Noam hatte alles aus dem Title herausgeholt, was man herausholen konnte. Er hat den Eastcoast Title so weit nach oben gepusht, dass er davon überzeugt ist, dass niemand in seine Fußstapfen treten kann. Auch kein Travis Banks. Und er freut sich schon darauf, Banks dabei zuzusehen wie er in ihnen versinkt und untergeht. Das wird ein Spaß.

Nun aber Millie McKenzie. Dar schwebt wie ein junger Gott durch den Backstage Bereich und hatte dieses Mauerblümchen nichtmal wahrgenommen. Erst als sie ihre mädchenhafte Stimme in seine Richtung erhebt, bemerkt er sie. Sie mag tough sein, aber tough genug für das was sie sich da selbst auferlegt?

NOAM DAR: » Wenn das nicht... ja, wer bist du überhaupt? Die Praktikantin? Hol' mir was zu knabbern, Mädel! Hopp hopp. Du sprichst mit einem Löwen. Willst du dass er sonst dich verspeist? «

Mit einem absoluten Gewinnerlächeln spaziert Dar fast schon auf McKenzie zu. Natürlich von sich selbst in der dritten Person redend. Völlig anders als man es wohl erwartet hätte, nach der großen Niederlage. Nunja. Noam ist der festen Überzeugung dass es 5 Männer benötigt hätte, einen Halbgott wie ihn zu schlagen. Und das in einem Ladder Match, denn auch zu fünft hätten sie ihn weder pinnen noch zur Submission zwingen können. Fakt.

Der Jude mustert die Britin einmal. Langsam, abfällig blickend, abschätzend grinsend.

NOAM DAR: » Unbeaten since forever, only beatable if five men work together in a fackin' ladder match, a record-long championship-reign for ANY title in c2c.. yeah, I sure seem like a laughing stock. What are ye, dafty, stupid? «

Den Kopf schüttelnd als wäre lediglich seine Meinung Fakt und alles was Millie da gerade sagte völlig unmöglich, völliger Quatsch und erstunken und erlogen, tritt Noam einen Schritt an sie heran.

NOAM DAR: » Oh, and yer likin' for female talent, aye? I can't see any. Du kannst dein tough-girl Gimmick also gleich mal wieder wegstecken und mir sagen auf welchem Körperteil ich dir jetzt ein Autogramm geben darf, damit du mich in Ruhe lässt. «

Seine Augen starr auf Millie McKenzie fixiert. Das kann nicht gut enden zwischen diesen Zwei.

-outfit-
Millie McKenzie
"... sowas ähnliches wie die Praktikantin, nur dass diese Praktikantin dir dein Colgate-Lächeln so tief in den Rachen boxen kann, dass du bei jedem königlichen Hüsterchen eines der weißen Teile auskotzen wirst."


Das nennt man wohl eine klare Ansage. Die Britin ist recht einschlägig dafür bekannt, dass sie erst zuschlägt, ehe sie beginnt mit irgendwem zu diskutieren. Es ist also durchaus zu vermuten, dass Millie hier die Fäuste auspackt, zuschlägt und das alles so schnell, dass Dar gar keine Chance hat zu reagieren. Das ist das positive an ihrem Aussehen ist, dass niemand damit rechnet, dass da wirklich so viel Aktion wie Gerede kommt. Es wäre nicht das erste Mal, dass McKenzie sich mit gestandenen Männern anlegt. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich im Backstagebereich wie der Elefant im Porzellanladen benimmt und es wäre nicht das erste Mal, dass irgendjemand, der sie als Ausnahmetalent schätzt, sie aus diesem Mist herausboxt. Sicherlich hätte sie krafttechnisch nicht unbedingt das Nachsehen - auch wenn sie vielleicht nicht danach aussieht, ist sie tatsächlich ziemlich stark. Und mal ganz ehrlich: als sie noch in Großbritannien bei kleineren Promotions gewrestlet hat, wurden schon Wetten darüber abgeschlossen, wer bei einem Aufeinandertreffen zwischen Millie und Noam gewinnt. Wirklich setzt sogar ziemlich viele auf die erst achtzehnjährige - zwar hatten da einige schon vier oder fünf - zehn - Bier intus, aber das spielt natürlich keine Rolle. Es ist nur ein eindeutiges Zeichen dafür, wie sehr die Insel eben nicht mehr hinter der Scotish Supernova steht. Er ist zu sehr Amerikaner geworden - und Terrell hat da natürlich auch genügend für getan. McKenzie verschränkt die Arme vor der Brust, scheint absolut unbeeindruckt von der Arroganz des Schotten zu sein. Ein verächtliches Schnauben von ihr folgt.

Millie McKenzie
"A Lion? Mate, you're a disgrace!"


Wieder eine deutliche Ansage von der Blondine. Sie scheint wenig beeindruckt von seinem Gehabe. Dementsprechend respektlos tritt sie ihm gegenüber und das beste an dieser Sache ist, dass Millie ziemlich genau weiß, dass sie respektlos ist. Das ist auch direkt so gewollt. Er hat absolut nichts anderes verdient.

Millie McKenzie
"Du weißt ziemlich genau, wer ich bin. Auch wenn du jetzt ein ach so großer Star bist, kennst du mich. Du bist so lächerlich, dass du jetzt denkst, dass du etwas besseres wärst als ich. C'mon, Noam, we were a huge Wrestling family back in Great Britain. Außerdem: bin ich dir jetzt nicht mehr fein genug, seitdem du nur noch Champagner trinkst und Kaviar von Plastikpuppen frisst?"


Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass sich diese neue Generation britischer Wrestler untereinander ziemlich gut kennt. Millie hat viele Bekanntschaften, die sich hier in der c2c tummeln, die sie aber noch aus der Zeit in Großbritannien kennt. Will Ospreay, Travis Banks und einige andere große britische Namen sind es, die es begrüßt haben, dass McKenzie endlich dem Ruf der Staaten folgt. Jetzt ist sie hier - steht abermals vor einem Landsmann - und ist so angewidert wie seit langem schon nicht mehr. Dar hält sich also jetzt für etwas besseres? Soll er doch! Schlussendlich wird er irgendwann die Quittung für das bekommen, was er hier in der c2c fabriziert. Es lauern schon viele seiner ehemaligen Kameraden darauf, ihm endlich die Leviten zu lesen.
Während Millie ihm die Ansage machte, hatte Noam sie hin und wieder mit seinen Gesichtsausdrücken nachgeäfft. Abgewunken, ungläubig die rechte Augenbraue hochgezogen, die Augen verdreht. Ja, er nimmt dieses Kind hier überhaupt nicht ernst. Es sind 7 Jahre die sie trennen und Noam gilt eigentlich schon als ein Youngster, kein Wunder also dass er in ihr nichts sieht als ein kleines, aufmüpfiges Mädchen. Da kann sie auch noch so viele Sprüche ziehen, bis sie ihm ein blaues Auge schlägt wird er sie kaum ernst nehmen. Und das könnte wohl tatsächlich passieren, so wie man McKenzie kennt.

NOAM DAR: » A huge Wrestling Family.. good times, aye? Good times don't last tho', kiddo. «

Auch wenn man das vielleicht erwarten würde, hatte Noam seine Wurzeln nicht vergessen. Er ist stolz darauf aus Schottland zu kommen, ebenso sehr wie auf seine israelische Seite. Und er hat auch noch genug Wurzeln in beiden Ländern. Sicher, er hatte sich Feinde gemacht mit seinem Treiben hier. Sich den Nicknamen "Hollywood" zu geben war auch nichts, das seine alten Freunde guthießen. Aber sie sollen ihn eben unterstützen oder Leine ziehen, das ist seine Meinung. Sie sollen froh sein dass zumindest einer es geschafft hat, zu einem waschechten Superstar zu werden. Während Leute wie Will Ospreay, Travis Banks und eben auch Millie McKenzie höchstens einen Zeh in der Tür haben, die Noam schon lange durchschritten hat.

NOAM DAR: » Aber das wirst du noch früh genug bemerken. Du bist hier nicht zuhause. This is not WCPW, Defiant or whuteva'. T'is Coast 2 Coast Wrestlin'. Mit deiner Einstellung wirst du hier ganz schnell gegen die Wand krachen. Wände wie Nia Snacks. Die zerbrechen dich wie ein Streichholz, Kleines. Sag nicht dass der gute Onkel Noam dich nicht gewarnt hätte. Unless.. «

Das Colgate-Lächeln, das Millie ihm eben noch in den Rachen boxen wollte, ist wieder da. Noam mahlt sich irgendwas aus, scheint irgendwas zu planen. Er sieht es schon vor sich...

NOAM DAR: » .. ye stop being a brat and join OUR little family. Denn weißt du.. ich habe mehr oder weniger auch Kontrolle über deine Womens Division - die Kinder Division gibt's hier ja noch nicht. Könnte gut für dich sein, wenn Taryn, Carmella, Nia Snacks und Co. auf deiner Seite wären, meinst du nicht auch? Vielleicht ist für dich ja ein Platz an Taryns oder sogar meiner Seite? Einen kleinen Pitbull wie dich kann man sicher gut gebrauchen. «

Sicherlich hätte Taryn so ihre Einwände, aber das interessiert Noam nicht im Geringsten. So lächerlich gering die Chance auch ist, dass Millie auf so ein Angebot eingeht, so sehr würde es ihm doch gefallen. Einen kleinen Laufburschen haben, der anderen in die Waden beißt. Wirklich hässlich ist die Kleine auch nicht und sie hat kein Problem damit, auch Männer anzugreifen. So scheint es. Eigentlich eine verdammt gute Idee.

NOAM DAR: » Ich muss den Pitbull aber vorher genaustens inspizieren, damit das klar ist. Also zieh dich schonmal aus, ja? «

Kann doch wohl nicht sein ernst sein! Nein, Noam weiß selbst, dass das nicht funktionieren wird. Er steckt gerade in einem Tagtraum fest, der absolut keinen Bezug zur Realität mehr hat. Grinsend zwinkert er ihr zu.

NOAM DAR: » Oh, and I've always been a Champagne Supernova. Even back in Scotlan'. Only the caviar is new. «
Ist das jetzt tatsächlich sein Ernst? Sie soll sich ausziehen? Millie ist so wütend über diese Aussage, dass sie gar nicht bemerkt, dass sie eventuell gar nicht ernst gemeint ist. Wenn Noam denkt, dass er mit ihr genauso umgehen kann wie mit all den anderen Frauen, die sich sonst im Roster der c2c tummeln, dann hat er sich gewaltig geschnitten. Seine abfällige Art und Weise zieht vielleicht Groopies an, aber sicherlich beeindruckt das eine Frau wie Millie nicht. Dass er nicht unbedingt Respekt vor ihr hat, war ihr absolut klar. Vor wem hat DER Noam Dar denn schon Respekt - außer vor sich selbst wahrscheinlich vor niemanden. Schließlich ist es mehr als offensichtlich, dass er ebenso abwertend mit seiner eigenen Freundin umgeht. "Hollywood" Noam Dar ist eben nicht mehr derjenige, der damals im Gym mit der britischen Wrestlingelite zusammengearbeitet hat - dieser Noam Dar ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Er ist so arrogant und selbstverliebt, dass McKenzie davon fast schon schlecht wird. Passiert das mit eigentlich hart arbeitenden jungen Menschen, wenn sie Karriere in den Vereinigten Staaten machen wollen? Würde das irgendwann tatsächlich auch mit ihr passieren? Die Blondine ist davon überzeugt, dass sie sich nicht so von dieser falschen Welt aus Glitzer und Glamour aufweichen lässt. Es ist eine reine Charakterfrage, ob man seinem Kredo treu bleibt oder sich dazu hinreißen lässt, ein verdammtes Arschloch zu werden.

Millie McKenzie
"... Das ist so ein guter Vorschlag, Noam! Vielleicht sollte ich das wirklich versuchen. Ich meine, was habe ich schon zu verlieren. Gleich nachdem ich mir jeden Zehennagel einzeln gezogen habe, werde ich mit Taryn sprechen."


Während man zu beginn noch dachte, dass es McKenzie tatsächlich ernst meint, merkt man nun wahrscheinlich relativ schnell, dass sie es nicht ernst meint. Taryn Terrell und Millie McKenzie auf der gleichen Seite? Das wäre doch eher utopisch. Das wäre absolut unmöglich. Diese beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein und dennoch weiß Dar wahrscheinlich auch das. Die junge Britin vermutet, dass er lediglich versucht sie zu provozieren. Er versucht sie aus der Reserve zu locken, weil er sich vielleicht nur noch an das Mädchen erinnert, was zum Training dazustieß und dabei eigentlich gerade erst in die Pubertät gekommen war. Ein Kind, was vielleicht irgendwie talentiert, aber noch lang nicht reif genug war, um zu verstehen, was dort gerade passiert. Jetzt ist sie aber erwachsen - naja, quasi -, aber zu mindest volljährig. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen von damals und sie wird sich auch nicht mehr so viel gefallen lassen wie damals. Nachdem Millie die Arme vor der Brust verschränkt, winkt sie ab. Offenbar ist sie wenig begeistert von seinen Worten.

Millie McKenzie
"Schämst du dich eigentlich nicht? Schämst du dich eigentlich nicht für das, was du jetzt bist? Du hast scheinbar alles vergessen, was du damals gelernt hast. Ist es diese Frau, die dich benutzt wie ein Fußabtreter und deinen Napoleonkomplex nur noch verstärkt? All das können ein Paar Implantate, ein bisschen Wasserstoffperoxid und ein Waxing also anstellen. Interessant."


McKenzie ist absolut provokativ - und das auch völlig geplant. Wenn er so fies zu ihr sein kann, dann kann sie das auch. Sie ist ein bisschen gespannt wie er reagieren wird. Sicherlich hat er nicht damit gerechnet, dass das kleine Mädchen von damals ihm so viel entgegen zu setzen hat. Aber wie bereits erwähnt - McKenzie ist kein Kind mehr. Jetzt MUSS man sie einfach ernst nehmen oder man wird einfach von ihr gezwungen eben jenes zu tun.
NOAM DAR: » Heh. «

Der Schotte schmunzelt. Ja, Millie war zu einer jungen Frau herangewachsen. Ihre Worte bezeugen zwar die Grünheit hinter ihren Ohren, da sie anscheinend das Herz auf der Zunge trägt und nicht groß über ihre Worte nachdenkt, aber ein dummes Kind, das Blödsinn plappert, hat er hier auch nicht vor sich. Noam verschränkt ebenfalls die Arme vor der Brust und mustert Millie McKenzie mit einem Feixen im Gesicht.

NOAM DAR: » Niemand benutzt mich als Fußabtreter, Mädchen. Ich bin mein eigener Herr. Ich bin ein Löwe! Roaaarr! «

Vermutlich hätte jeder andere sich mit dieser Aussage lächerlich gemacht, nicht aber Noam Dar. Er bringt sie mit absolutem Selbstvertrauen rüber, ohne auch nur einen Funken Unsicherheit in seiner Stimme oder seinem Blick. Er glaubt das was er sagt. Er IST ein Löwe.

NOAM DAR: » Und zu deiner Information: nein, ich schäme mich für gar nichts. Wofür denn? Dafür, dass ich erfolgreich bin? Dass ich das gute Leben lebe? Was genau ist dein Problem mit mir, McKenzie? Du solltest aufhören in der Vergangenheit zu leben, das ist Gift für die Seele. Du musst auch nicht länger das kleine, toughe Gör sein, das sich nicht zu fein ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Das ist der erste Tag vom Rest deines Lebens, oke? Entscheide wer du bist. So wie Supernova-Eleven hier. «

Stolz schlägt sich Dar mit der flachen Hand zweimal auf die Brust und zwinkert ihr ein weiteres Mal zu. Unrecht hat er nicht mit seiner Aussage, denn in der Vergangenheit zu leben und sich ewig an alte Bräuche und Gepflogenheiten zu halten kann nicht gut sein. Dass Noam sich aber entschieden hat ein eitler, egoistischer, chauvinistischer Napoleon zu werden - das ist nichts was es nachzuahmen gilt.

NOAM DAR: » Weißt du.. etwas Wasserstoffperoxid und ein Waxing würden dir auch gut tun. Vielleicht auch.. «

.. Implantate? Noam nähert sich ihrem Oberkörper mit der Hand... das hat er nicht wirklich vor?!
Millie McKenzie
"... don't you dare, you son of a bi..."


Millie bricht ihren Satz mittendrin ab. Sie weiß, dass sie sich zügeln muss - das hat ihr Neville oft genug eingetrichtert. Auch die Trainer im Peformance-Zenter haben oft genug erwähnt, dass ihr Hitzkopf ihr immer wieder zu Problemen führen kann. Das hatte es schon bei der ersten Begegnung mit Neville und mit ihrer Trainingspartnerin. Sie lässt sie halt nicht gern auf ihr Äußeres oder ihr Alter reduzieren - verdammt! McKenzie weiß ziemlich genau, dass viele sie unterschätzen, weil sie noch so jung ist. Sie weiß ganz genau, dass viele sie belächeln und sagen, sie würde sich eh nicht lang hier halten können. Man würde sie nur als Jobberin verwenden - sie sieht ja auch nicht aus wie ein Star. Sie sieht nicht aus wie Taryn Terrell, wie Carmella, wie Scarlett Bordeaux oder wie Tenille Dashwood. Millie ist kein Starlet und sie ist auch keines dieser Models, sondern lediglich eine Athletin - eine Athletin, die diesen Sport liebt und nicht versucht dadurch prominent zu werden. Wütend schlägt die junge Britin die Hand des ehemaligen Eastcoast Champions zur Seite. Ein lautes Klatschen ist zu hören - offenbar will sie sich von Noam nicht herumschubsen lassen.

Millie McKenzie
"Das kannst du vielleicht mit deinem willenlosen Prinzesschen machen, aber nicht mit mir. Noam, du warst mal ein großes Talent und jetzt lässt du dich von deinem Ego und ein paar Brüsten so blenden, dass du dein Ziel aus den Augen verloren hast. This is sad, mate, really, really sad."


Ihre Stirn liegt in Falten und allgemein scheint sie ernster zu wirken als zuvor. Die beiden kennen sich - aus den guten, alten Zeiten. Aber Noam ist schon lang nicht mehr der, der er einmal war. Er hat seinen bübischen Scharm verloren, der die Frauen in Großbritannien hat reihenweise umfallen und schwach werden lassen. Seine Macht, das andere Geschlecht mit seinem niedlichen Lächeln und seinen süßen Handlungen, in den Bann zu ziehen, scheint völlig erlischt zu sein. Das hier ist nicht mehr der Noam Dar, der er noch vor ein paar Monaten war. Das hier ist etwas völlig neues. Das hier ist die amerikanisierte Version eines ehemals doch recht guten Freundes, der ihr viel beigebracht hat, aber nun scheinbar verschwunden ist. Taryn Terrell und ihr Spinnennetz aus Sex und Selbstgefälligkeit hat dann das übrige getan - so scheint es.

Millie McKenzie
"Du bist kein Löwe. Du bist nichts weiter als eine Hyäne, die versucht die letzten Reste der Kadaver zu vertilgen. Ein Löwe macht seine Beute selbst. Du wartest nur auf schwache Momente anderer."


Und doch scheint sie sich in Rage zu reden. Der gute Vorsatz, dass sie es nun vermeiden wird, sich so einfach provozieren zu lassen, scheint auch über Board geworfen zu sein. Sie zeigt mit ihrem Zeigefinger vernichtend auf ihn, um ihren Worten noch einmal ordentlich Nachdruck zu verleihen.

Millie McKenzie
"Selbst ICH könnte dich besiegen. For real, mate!"
Ihre Worte lassen den Löwen bis über beide Ohren grinsen. Sie scheint ihn wirklich zu verabscheuen und irgendwie gefällt das dem Schotten, Abscheu ist schließlich gefährlich nah an Bewunderung, oder nicht? Wenn man mal genauer drüber nachdenkt? Genau so nah wie ein Genie am Wahnsinn ist, das denkt sich Noam Dar zumindest. Er verschränkt die Arme vor der Brust, seine Hand kribbelt noch etwas von Millies Abschlag aus ihrer Nähe, und er mustert das Kraftbündel. Ja, sie ist absolut nicht die Hübscheste. Sie ist auch nicht die Charismatischste und nicht gerade sehr weiblich. Sexy ist sie aber doch irgendwie. Vielleicht ist es gerade dieses roughe, tomboy-ische Getue. Noam gefällt das. Es stellt einen krassen Kontrast zu den Damen dar, die ihn sonst umgeben. Ganz zu schweigen von DER Frau schlechthin, der Königin, seiner Königin, Taryn Terrell.

NOAM DAR: » Du bist verdammt sexy, hat dir das eigentlich schonmal jemand gesagt? Wahrscheinlich eher nicht, Dafty. Hatten wir eigentlich mal was miteinander, damals? Wie du vielleicht weißt sehe ich die Gesichter eher selten beim.. Verkehr. «

Oha. Noams Grinsen wird noch breiter. Er ist sich wirklich nicht sicher und Millies Reaktionen können Indikatoren für ja und auch nein sein. Es war eine wilde Zeit damals, viele junge Menschen auf einem Haufen und Noam hatte eben schon die Fähigkeit gehabt, die Mädchen um ihn herum zu bezirzen. Damals noch mit absoluter Boygroup-Frisur, einem kindhaften Gesicht und ohne Bartwuchs war er wie ein Popstar für viele dieser Mädchen. Dar streckt minimal die Zunge raus, so dass dessen Spitze geradezu zwischen seinen Lippen hervorkommt. Er denkt kurz nach.

NOAM DAR: » Im Gegensatz zu deinem alten und meinem neuen Freund, Petey, lege ich aber keine Hand an Frauen. Ich bin ein Gentleman, also wirst du leider darauf verzichten müssen dich mit mir im Ring herumzuwälzen. Körper an Körper. Schweiß, Hitze, Lichter und nur wir beide, im Seilgeviert. Eine schöne Vorstellung aber leider unrealisierbar. Tut mir Leid, Littlefoot. «

Einmal tief Luft geholt lässt sich Noam nochmal ihre Worte auf der Zunge zergehen. Er ist nur eine Hyäne, war mal ein großes Talent, es ist traurig was aus ihm geworden ist, yada yada yada... wie oft hatte er das jetzt schon gehört? Und meist kam das nur aus dem einen Rohr, das Rohr, das er doch eigentlich gestopft hatte. "Fackin' Neville".

NOAM DAR: » Hat dir Nevi' das eigentlich alles ins Ohr geflüstert? So ein Gerede kann nur von einem Versager kommen, der nicht in der Lage war mich zu besiegen. Soll ich dir mal was sagen, Kleines? Neville ist der falsche Umgang für dich. Willst du lernen zu verlieren? Willst du lernen ganz tief zu fallen und dabei nicht zu zerplatzen, so dass du dich voller Qualen auf dem Boden herumrobben kannst, bis dann endlich mal jemand kommt und dich von deinem erbärmlichen Dasein erlöst? Dann lauf' ihm weiter hinterher.. Nicht dass ich dir schon wieder irgendwas anbieten würde, aber es gibt durchaus Männer innerhalb von coast 2 coast, die wissen was sie tun. Von denen du noch etwas lernen könntest. Allenvoran dein alter Sensai Pete und.. tja.. ein gewisser Löwe mit dem Charme eines Dean Martin. Just sayin'.. «

Und dieser besagte "Dean Martin" zuckt nun mit der Schulter. Er kann es sich schon bildlich vorstellen, wie Millie McKenzie ihm eine Cola Zero bringt, seine Tasche trägt und um Aufmerksamkeit bettelt. Um Aufmerksamkeit und die Weisheit von ihm, dem großen Noam Dar. Noch eine schöne Vorstellung die Noam mit einer Fantasie-Millie-McKenzie hat. Und natürlich weiß er auch hierbei allerdings schon, dass das völlig unrealistisch ist und wahrscheinlich niemals passieren wird.