07.02.2023 - Somewhere, USA
Der Flug und das Match gegen Rhea Ripley sitzen noch in den Knochen. Die Müdigkeit zwingt die Augen immer weiter in die Knie und doch ist an Schlaf nicht zu denken. Ein Gedanke folgt dem Anderen. Eine Sorge, die Nächste. Unruhig wälzt sich die Waliserin in ihrem Bett, schlägt die Decke über den Kopf, nur um sie wieder wegzudrücken. Brummend setzt sie sich auf und sieht auf die leere Seite neben sich. Wieder ist er nicht da, obwohl er wusste, dass sie heute Abend aus Australien kommen würde. Dass sie diesen beschwerlichen Flug nur seinetwegen auf sich nehmen wird. Tegan schwingt die Beine aus dem Bett und bleibt einen Moment am Bettrand sitzen, blickt auf ihre Oberschenkel, die nur teilweise von der kurzen Shorts und dem viel zu großen T-Shirt bedeckt werden. Bunte Strähnen fallen ihr dabei ins Blickfeld und erinnern sie daran, dass sie diese nachfärben sollte. Die Farbe bleicht langsam aus, so wie die Freude aus ihrem Gemüt immer weiter zu verschwinden droht. Überschattet von Gedanken, die sie nicht denken möchte. Sorgen, die sie nicht haben möchte. Worten, die ihr noch immer im Kopf nachhallen. Ächzend hievt sie sich aus dem Bett und greift nach ihrem Smartphone, welches auf dem Nachtisch lag. Ein kurzer Tastendruck, der Display leuchtet auf und damit die Uhrzeit. Weit nach Mitternacht. Keine Nachricht von dem Mann, der ihr vom Handy entgegen grinst.
Dafür tut sich etwas im Haus. Geräusche, die Tegan im ersten Moment nicht zuordnen kann und die sie dazu zwingen, die Nachttischlampe zu betätigen. Als der Raum erleuchtet wird, sieht sie Blue und Marvel vom Bettende aufspringen. Aufgeregt, als wären sie nicht gerade aus dem Schlaf gerissen worden, und mit wedelnden Ruten laufen die beiden Damen aus dem Schlafzimmer. Am liebsten würde Tegan es ihren Hunden nachmachen, doch ihr Körper schmerzt und dummerweise verkrampft sich ihr Bauch. Was, wenn sie recht hat? Sollte sie ihn konfrontieren? Nein. Die Waliserin schüttelt den Kopf.
???:
„… hey hey… Pscht. Es is' alles gut.“
Flüstert es auf dem Flur in einer tieferen, aber irgendwie auch sehr bekannten Stimme. Die Worte schwingen im Einklang zu den knarzenden Dielen im Fußboden, die es fast unmöglich machen für den noch nicht gesichteten leise durch die Wohnung zu marschieren. Treppen kommen ins Spiel und mit ihnen auch noch das mitunter nicht immer allzu rücksichtsvolle Stapfen der Tiere. Dafür kommt das Dreiergespann umso näher.
Adam Cole:
„Oh, hi, ich hoffe, ich hab dich nich' geweckt..“
Sagt er flüsternd, wohl sehend, dass die amtierende Womens Championesse doch sowieso schon wach ist und kein Nutzen dahintersteckt. Er, Cole ist es, mal wieder, der spät in der Nacht nach Hause kommt. Fast so wie zuletzt, als er einen ähnlichen Statusbericht über Social Media zu besten gab. Cole mustert seine Freundin am Bett und legt ein verlegenes Lächeln auf, während um ihn herum Vierbeiner herumspringen. Alles an ihm schreit nach Erklärungsnot, doch die fliegt nicht über seine Lippen. Viel mehr schaut er verstimmt zur Waliserin und mustert sie. Bedächtig setzt der Mann aus Panama City einen Fuß nach den anderen in den Raum.
Adam Cole:
„Sorry.. ich..“
tegan nox: « Uhm.. ich war sowieso wach.. »
Antwortet die Waliserin und versucht ihre Mundwinkel zu einem Lächeln zu heben, als ihr Blick auf Adam trifft. Sie möchte ihn genauso wie immer begrüßen, ihm das Gefühl geben, dass alles in Ordnung ist. Auch wenn sie selbst leichte Zweifel daran hat. Sie möchte ihm keine Unterstellungen machen und sich selbst auf die positiven Emotionen besinnen. Denn eine Sache können ihre Sorgen auch jetzt nicht trüben. Die Freude darüber Adam wiederzusehen. Auch wenn ihre Augen ganz automatisch wandern gehen und nach irgendwelchen Anzeichen suchen. Ist irgendetwas anders an ihm? Gibt es überhaupt einen Grund, diese dummen Gedanken fortzusetzen? Abrupt reißt sie ihren Blick von Adam und verflucht sich innerlich selbst. Warum lässt sie sich von diesen Gedanken so sehr beeinflussen? Und wieso sind sie überhaupt aufgetaucht? Wirklich nur, weil er immer wieder so spät nach Hause kommt?
tegan nox: « Rhea hat ganze Arbeit geleistet.. mir tut alles weh. »
Seufzt sie leise, während sie näher an den Älteren tritt und ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drücken möchte.
Cole mustert die Bunthaarige und schaufelt eine ganze Menge Schuld in sich hinein. Hätte er zumindest in diesem Moment da sein müssen? Innerlich beißt sein Gewissen mit seinem Handeln und doch versucht er die Fassung zu bewahren. Wofür eigentlich all die Geheimniskrämerei? Hat er vielleicht doch mehr zu verbergen vor der Frau, um die er doch so lang kämpfte? Und sollten alle anderen über ihn wieder einmal recht behalten? Mit sich selbst beschäftigt schüttelt der selbsternannte Playboy aus Panama City den Kopf. Aufbauenden Blickes versucht er die Championesse aufzubauen.
Adam Cole:
„Ich hab’s … gesehen ja. Beim nächsten mal bin ich da, versprochen.“
Recht zögerlich umschlingt sein rechter Arm ihre Rückenpartie. Die Vorwürfe im Kopf des Champions werden tatsächlich immer größer. Wie privat kann eine Angelegenheit nur sein, wenn er nicht einmal die Geliebte einweiht.
Tegan fühlt das Zögern, fühlt wie sich Adam nicht einfach an sie schmiegt und sich eher zurück hält. Ihr Magen verkrampft sich immer mehr, umso länger sie die Anzeichen sieht und umso mehr ihre Gedanken anfangen in eine Richtung zu driften, die sie nicht mag. Sie möchte nicht, dass Andere in ihre Gedanken dringend und noch weniger, dass sie Recht behalten. Adam hat sich geändert. Es muss einfach einen anderen Grund geben. Seufzend hebt sie den Kopf wieder und schielt ins Gesicht des Älteren.
tegan nox: « Das wäre schön.. nich' nur dich öfter um mich zu haben, sondern auch dich mehr in Ring zu sehen. Vielleicht.. naja. »
Die Waliserin seufzt leise und senkt den Blick auf die Brust ihres Freundes. Das Thema "Money in the Bank"-Koffer hatten sie schon einige Male und bisher hatte Cole eher abweisend darauf registriert. Als würde er selbst nicht wissen was er damit machen soll. Liegt es an der Verländerung, die er durchgemacht hat? Kann es sein, dass er ihr Denken von Damals übernommen hat? Nox beißt sich auf die Unterlippe und schiebt den Gedanken zur Seite.
tegan nox: « Is' irgendetwas passiert in meiner Abwesenheit.? »
Nicht die Frage, die ihr wirklich auf der Zunge liegt und doch ein leichtes Herantasten. Der Versuch heraus zu finden was bei Adam los ist.
Der Blick, der eben noch an der Bunthaarigen heftete, wendet sich ab. Was soll schon passiert sein, und was ist das überhaupt für eine Frage? Eine Frage, wie ein Vorwurf. Dabei hat er doch nichts zu verstecken! Er ist nicht so, wie ein Großteil der Menschen denkt. Ehrlich und Offen. Vielleicht mit dem ein oder anderen Schlupfloch. Aber niemand hat ja behauptet, dass Ehrlichkeit ein Wettbewerb ist! Nun denn, so sei es aber, was kann schließlich so geheim sein, dass er nicht drüber sprechen könnte?
Adam Cole:
„Mh.. nichts weiter. War etwas trainieren. Die Familie war in der Stadt und das wars..“
Also nichts weiter von Bedeutung, oder? So scheint es zumindest. Verloren in seinen Gedanken bleibt er mit dem Blick stur an der Decke, lässt einige Sekunden verstreichen, als sei es ihm peinlich. Cole verhält sich so, als sei es zu sehr so das normalste der Welt und das sollte auch Tegan bemerken.
Adam Cole:
„Vielleicht liegt ja ein Fluch auf dem Koffer, schließlich hat Hiromu den auch schon nicht eingelöst.“
Schiebt er noch scherzhaft hinterher.
tegan nox: « Deine Familie war in der Stadt? »
Wiederholt die Waliserin und ignoriert dabei den Versuch die Stimmung etwas aufzulockern. Tegan macht einen Schritt nach hinten und blickt abermals in das Gesicht des Älteren. Die Fragezeichen über ihrem Kopf werden nur noch größer. Hat Adam überhaupt jemals seine Familie vor ihr erwähnt? Hat er in all den Jahren in denen sie sich kennen auch nur ein Wort über sie verloren? Nox erinnert sich nicht.. aber sie hat auch nie wirklich nachgefragt.
tegan nox: « Warst du deswegen so lange unterwegs? Uhm.. hätte ich das gewusst... »
Oder ist das alles nur eine Ablenkung? Sollte Tegan weiterhin skeptisch sein? Warum sollte er sie deswegen anlügen? Wegen einer anderen Frau?