Rosemary
25.03.21, 19:13
Der Petersdom ist schon eine Reise wert, das muss Shotzi zugeben. Die Fresken, die Gemälde, die Statuen; alles aus Gold und Marmor gefertigt, jeder Zentimeter dieser Kirche zeugt vom Reichtum und der Macht der Katholischen Kirche. Es sind noch einige Stunden bis zum Beginn dieses sehr besonderen C2C Specials – welche Wrestling Promotion kann schon von sich behaupten, einen Event im Vatikan abgehalten zu haben? – und den C2C Superstars steht es frei, den Petersdom, das Zentrum der katholischen Welt, zu besichtigen. All dieser Prunk ist durchaus beeindruckend, doch wirklich erfreuen kann sich die Grünhaarige daran nicht.
Rosemary: Du, Shotzi?
Kommt es plötzlich von Rosemary. Die Demon Assassin hat sich bei Shotzi untergehakt und Arm in Arm schlendern sie durch den gewaltigen Dom, wobei Rosie jedes Detail mit großen Augen aufsaugt.
- Shotzi Blackheart -
„Hmm?“
Es ist recht warm in Rom, weshalb Shotzi auf ihre Lederjacke verzichtet hat. Rosie trägt wieder einmal ein luftiges Sommerkleid – heute ganz in Rot – und wirkt mit ihrem grotesk geschminkten Gesicht überaus fehl am Platz.
Rosemary: Warum sind hier überall Bilder von diesem Männlein, das an dem Kreuzding festgenagelt ist?
Shotzi schmunzelt und erwidert Rosies neugierigen Blick mit einem Lächeln. Sie selbst hat nie mit Rosie über das Thema Religion gesprochen und offenbar hat auch Neville dies bisher nicht getan.
- Shotzi Blackheart -
„Naja … das ist Jesus, weißt du? Die Christen – das sind die Leute, die all das hier gebaut haben – glauben daran, dass er der Sohn Gottes ist. Und deshalb verehren sie ihn.“
Rosie runzelt nachdenklich die Stirn und legt den Kopf schief.
Rosemary: Und wer ist Gott?
Shotzi braucht eine Weile, um sich die Antwort auf diese Frage zurechtzulegen.
- Shotzi Blackheart -
„Viele Leute auf der Welt glauben daran, dass Gott die Welt und alles darin geschaffen hat. Und die Christen glauben eben, dass Gott seinen Sohn auf die Erde geschickt hat.“
Rosie schweigt daraufhin eine Weile lang, während Shotzi sie von der Seite beobachtet. Ihr ist klar, dass viele Leute ihre Schwester für zurückgeblieben oder geistig behindert halten, doch Shotzi weiß es besser. Rosie hat eine Auffassungsgabe, welche die vieler Anderer bei weitem übersteigt. Was ihr fehlt ist die Fähigkeit, die „normale“ Welt zu verstehen und sich in ihr zurechtzufinden. Dinge, die für die meisten Menschen völlig selbstverständlich sind, sind für Rosie oftmals Rätsel, die es zu lösen gilt.
Rosemary: Warum glauben die Leute das?
Wieder braucht Shotzi eine Weile, um auf diese Frage eine Antwort zu finden. Warum glauben die Menschen an Götter und dergleichen?
- Shotzi Blackheart -
„Hmmm … ich denke, viele Menschen kriegen ihren Glauben einfach als Kind beigebracht und übernehmen ihn dann einfach für den Rest ihres Lebens. Und für viele ist es vermutlich tröstend, daran zu glauben, dass es einen Gott gibt, der auf sie aufpasst oder dass es etwas … Größeres in der Welt gibt.“
Shotzi kann die Räder in Rosies Kopf förmlich arbeiten hören, während sie über das Gesagte nachdenkt.
Rosemary: Ist es so ähnlich wie, als das Hüpferchen daran geglaubt hat, dass der Weihnachtsmann die Geschenke zum Baumleuchtefest bringt? Weil, wir wissen nämlich, dass Neville die Geschenke eingekauft hat, aber wir haben’s dem Hüpferchen nicht gesagt.
- Shotzi Blackheart -
„Hmmm … ja, vielleicht? Zumindest für manche. Man bringt ihnen bei, dass es Gott gibt, also glauben sie eben daran. Der Unterschied ist nur, dass die Eltern ihren Kindern irgendwann sagen, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Oder die Kinder kommen irgendwann selbst dahinter, wenn sie merken, dass Mama und Papa die Geschenke einkaufen. Bei Gott ist das für viele etwas schwieriger, denk ich mal.“
Rosie legt wieder den Kopf schief und schaut ein wenig skeptisch drein.
Rosemary: Glaubst du daran?
Shotzi schüttelt lächelnd den Kopf.
- Shotzi Blackheart -
„Nein. Hab ich nie. Der ganze Kram macht in meinen Augen gar keinen Sinn.“
Rosie nickt nachdenklich und schweigt wieder für einige Meter, während sich beide Frauen weiter im Petersdom umsehen.
Rosemary: Was macht der Mann da?
Fragt Rosie dann und zeigt auf einen Mann, den Shotzi vage als Mitarbeiter der Technikcrew in Erinnerung hat, und der gerade vor einem gewaltigen goldenen Kreuz kniet und offenbar tief in ein stummes Gebet versunken ist.
- Shotzi Blackheart -
„Er betet. Das heißt, er bittet Gott und Jesus um etwas. Vielleicht hat er ein Problem und fragt nach Hilfe?“
Rosies Antwort ist ein glockenhelles Lachen.
Rosemary: Aber das Nagelmännlein ist doch an dem Kreuzding festgemacht, wie soll es ihm helfen?
Shotzi stößt daraufhin ein lautes Prusten aus, dass sie noch schnell als ein Husten tarnen kann, als ein Mann vom Sicherheitspersonal in ihre Richtung blickt. Manchmal ist Rosie einfach unbezahlbar.
- Shotzi Blackheart -
„Schatz, ich denke nicht, dass er damit rechnet, dass Jesus vom Kreuz heruntersteigt und seine Probleme löst. Aber die Christen glauben daran, dass Jesus, nachdem sie ihn ans Kreuz genagelt haben … aufgestiegen ist.“
Sie macht eine vage Geste gen Himmel, woraufhin Rosie neugierig den Blick emporreckt.
Rosemary: Das Nagelmännlein wohnt auf dem Dach?
- Shotzi Blackheart -
„Nicht auf dem Dach … im Himmel. Weißt du, viele Leute glauben, dass das der Ort ist, an den man geht, wenn man stirbt. Und da lebt man dann für immer.“
Stirnrunzelnd legt Rosie wieder den Kopf schief und schaut Shotzi mit zunehmender Skepsis an.
Rosemary: Aber das ist doch Quatsch mit Suppe!
- Shotzi Blackheart -
„Quatsch mit Soße.“
Berichtigt Shotzi reflexartig.
Rosemary: Wir haben schon viele tote Leute gesehen. Die gehen nicht in einen Himmel, die gehen in eine Holzkiste und in ein tiefes, tiefes Loch und fangen an zu stinken.
Wieder muss Shotzi beinahe lachen.
- Shotzi Blackheart -
„Ja, da hast du wohl recht. Aber vermutlich würden die Christen sagen, dass es die Seele ist, die in den Himmel kommt.“
Diese Erklärung scheint Rosie nicht gerade zu überzeugen.
Rosemary: Der Dunkle Lord hat immer gesagt, dass die Leute über Seelen reden, wenn sie ihren eigenen Geist meinen. Sie wissen nicht, wie ihr Gehirn funktioniert und das macht ihnen Angst. Deshalb erfinden sie solche Sachen, damit es wieder einfacher wird.
Nun ist es an Shotzi, neugierig zu sein.
- Shotzi Blackheart -
„Rosie … du scheinst nicht viel von all dem zu halten … von Gott und Jesus und so weiter …“
Rosie denkt kurz nach und nicht dann zustimmend.
- Shotzi Blackheart -
„Aber beim Dunklen Lord hast du Dinge gesehen und getan, die manche für … übernatürlich halten würden. Warum glaubst du, ist das, was der alte Mann dir beigebracht hat wahr, aber all das hier …“
Sie deutet mit einer umfassenden Handbewegung auf den prunkvollen Dom um sie herum.
- Shotzi Blackheart -
„… nicht? Zum Beispiel solche Sachen wie die … Geistreise, die du vor ein paar Monaten mit Mary gemacht hast, um Jon zu finden. Wo ihr mit dem Dunklen Lord gesprochen habt. Immerhin ist er tot.“
Rosie legt erneut den Kopf schief und schaut nachdenklich ins Leere, bevor sie zu einer Antwort ansetzt.
Rosemary: Wenn wir Tequila trinken wird unser Kopf ganz komisch, ja? Manchmal stolpern wir, können nicht richtig reden und so. Ist keine Zauberei dabei, nein? Ist nur der Tequila, der unser Gehirn schwummerig macht. Ist eine komplizierte Sache unser Gehirn, ja? Ein Bisschen hiervon und ein Bisschen davon machen ganz viele komische Dinge damit. Aber hat nichts mit Zauberei zu tun, das alles. Wenn wir Leuten Angst machen wollen, machen wir Sachen mit ihrem Gehirn. Wir machen das Licht aus, weil die Leute sich vor der Dunkelheit fürchten. Wir verstecken uns in den Schatten, wo die Leute nicht nachsehen. Wenn niemand mit einem rechnet, kann man sie gut belauschen. Wir hören zu. Lernen. Verstehen, wie wir ihnen Angst machen können. Geht nur darum, Leute zu verstehen, ja. Muss man kein Zauberer für sein. Der Dunkle Lord war gut darin, oh ja, viel besser als wir. Er konnte das Gehirn von Leuten beeinflussen, viel geschickter als jemand sonst. Manchmal mit Worten, manchmal mit Schmerzen, manchmal mit Tränken und Pulvern und Pflanzen. Manchmal mit einfachen Sachen wie Licht aus und Glocken schlagen. Aber er war kein Zauberer. Kein Gott und kein Nagelmännlein an einem Kreuz. Die Leute hier glauben an all diese Sachen, obwohl sie gar keinen Grund dazu haben, nein? Wir müssen nicht an den Dunklen Lord und seine Kräfte glauben, weil wir sie nämlich verstehen können. Und wenn wir mit Mary ein Ritualding machen, dann wissen wir, dass wir nicht mit dem echten Dunklen Lord reden, nein. Wir trinken einen Trank mit lauter Sachen drin, verändern unser Gehirn, machen, dass wir uns Dinge in unserem Kopf angucken können, die wir vorher nicht gesehen haben. Ist nix Magisches dran, auch wenn manche das glauben.
Rosie zuckt mit den Schultern und Shotzi schaut ihre kleine Schwester schweigend an. Nein, Rosie ist beileibe nicht dumm.
- Shotzi Blackheart -
„Weist du, ich finde, das macht ziemlich viel Sinn, was du da sagst. “
Lächelnd streicht sie Rosie eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gibt ihr einen Kuss auf die geschminkte Wange.
- Shotzi Blackheart -
„Ich finde, wir waren lange genug hier, meinst du nicht? Es gibt in Rom noch so viel anderes zu sehen. Hast du gewusst, dass die Italiener die Eiscreme erfunden haben? Was hältst du davon, wenn wir mal testen, wie das berühmte Original wohl schmeckt, hmm?“
Breit grinsend nickt Rosie eifrig. Sie und Shotzi drehen sich um, kehren dem Petersdom mit seinen goldenen Nagelmännern den Rücken zu, um sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zu widmen: original italienisches gilato!
~closed~
~Feedback erwünscht~
Rosemary: Du, Shotzi?
Kommt es plötzlich von Rosemary. Die Demon Assassin hat sich bei Shotzi untergehakt und Arm in Arm schlendern sie durch den gewaltigen Dom, wobei Rosie jedes Detail mit großen Augen aufsaugt.
- Shotzi Blackheart -
„Hmm?“
Es ist recht warm in Rom, weshalb Shotzi auf ihre Lederjacke verzichtet hat. Rosie trägt wieder einmal ein luftiges Sommerkleid – heute ganz in Rot – und wirkt mit ihrem grotesk geschminkten Gesicht überaus fehl am Platz.
Rosemary: Warum sind hier überall Bilder von diesem Männlein, das an dem Kreuzding festgenagelt ist?
Shotzi schmunzelt und erwidert Rosies neugierigen Blick mit einem Lächeln. Sie selbst hat nie mit Rosie über das Thema Religion gesprochen und offenbar hat auch Neville dies bisher nicht getan.
- Shotzi Blackheart -
„Naja … das ist Jesus, weißt du? Die Christen – das sind die Leute, die all das hier gebaut haben – glauben daran, dass er der Sohn Gottes ist. Und deshalb verehren sie ihn.“
Rosie runzelt nachdenklich die Stirn und legt den Kopf schief.
Rosemary: Und wer ist Gott?
Shotzi braucht eine Weile, um sich die Antwort auf diese Frage zurechtzulegen.
- Shotzi Blackheart -
„Viele Leute auf der Welt glauben daran, dass Gott die Welt und alles darin geschaffen hat. Und die Christen glauben eben, dass Gott seinen Sohn auf die Erde geschickt hat.“
Rosie schweigt daraufhin eine Weile lang, während Shotzi sie von der Seite beobachtet. Ihr ist klar, dass viele Leute ihre Schwester für zurückgeblieben oder geistig behindert halten, doch Shotzi weiß es besser. Rosie hat eine Auffassungsgabe, welche die vieler Anderer bei weitem übersteigt. Was ihr fehlt ist die Fähigkeit, die „normale“ Welt zu verstehen und sich in ihr zurechtzufinden. Dinge, die für die meisten Menschen völlig selbstverständlich sind, sind für Rosie oftmals Rätsel, die es zu lösen gilt.
Rosemary: Warum glauben die Leute das?
Wieder braucht Shotzi eine Weile, um auf diese Frage eine Antwort zu finden. Warum glauben die Menschen an Götter und dergleichen?
- Shotzi Blackheart -
„Hmmm … ich denke, viele Menschen kriegen ihren Glauben einfach als Kind beigebracht und übernehmen ihn dann einfach für den Rest ihres Lebens. Und für viele ist es vermutlich tröstend, daran zu glauben, dass es einen Gott gibt, der auf sie aufpasst oder dass es etwas … Größeres in der Welt gibt.“
Shotzi kann die Räder in Rosies Kopf förmlich arbeiten hören, während sie über das Gesagte nachdenkt.
Rosemary: Ist es so ähnlich wie, als das Hüpferchen daran geglaubt hat, dass der Weihnachtsmann die Geschenke zum Baumleuchtefest bringt? Weil, wir wissen nämlich, dass Neville die Geschenke eingekauft hat, aber wir haben’s dem Hüpferchen nicht gesagt.
- Shotzi Blackheart -
„Hmmm … ja, vielleicht? Zumindest für manche. Man bringt ihnen bei, dass es Gott gibt, also glauben sie eben daran. Der Unterschied ist nur, dass die Eltern ihren Kindern irgendwann sagen, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Oder die Kinder kommen irgendwann selbst dahinter, wenn sie merken, dass Mama und Papa die Geschenke einkaufen. Bei Gott ist das für viele etwas schwieriger, denk ich mal.“
Rosie legt wieder den Kopf schief und schaut ein wenig skeptisch drein.
Rosemary: Glaubst du daran?
Shotzi schüttelt lächelnd den Kopf.
- Shotzi Blackheart -
„Nein. Hab ich nie. Der ganze Kram macht in meinen Augen gar keinen Sinn.“
Rosie nickt nachdenklich und schweigt wieder für einige Meter, während sich beide Frauen weiter im Petersdom umsehen.
Rosemary: Was macht der Mann da?
Fragt Rosie dann und zeigt auf einen Mann, den Shotzi vage als Mitarbeiter der Technikcrew in Erinnerung hat, und der gerade vor einem gewaltigen goldenen Kreuz kniet und offenbar tief in ein stummes Gebet versunken ist.
- Shotzi Blackheart -
„Er betet. Das heißt, er bittet Gott und Jesus um etwas. Vielleicht hat er ein Problem und fragt nach Hilfe?“
Rosies Antwort ist ein glockenhelles Lachen.
Rosemary: Aber das Nagelmännlein ist doch an dem Kreuzding festgemacht, wie soll es ihm helfen?
Shotzi stößt daraufhin ein lautes Prusten aus, dass sie noch schnell als ein Husten tarnen kann, als ein Mann vom Sicherheitspersonal in ihre Richtung blickt. Manchmal ist Rosie einfach unbezahlbar.
- Shotzi Blackheart -
„Schatz, ich denke nicht, dass er damit rechnet, dass Jesus vom Kreuz heruntersteigt und seine Probleme löst. Aber die Christen glauben daran, dass Jesus, nachdem sie ihn ans Kreuz genagelt haben … aufgestiegen ist.“
Sie macht eine vage Geste gen Himmel, woraufhin Rosie neugierig den Blick emporreckt.
Rosemary: Das Nagelmännlein wohnt auf dem Dach?
- Shotzi Blackheart -
„Nicht auf dem Dach … im Himmel. Weißt du, viele Leute glauben, dass das der Ort ist, an den man geht, wenn man stirbt. Und da lebt man dann für immer.“
Stirnrunzelnd legt Rosie wieder den Kopf schief und schaut Shotzi mit zunehmender Skepsis an.
Rosemary: Aber das ist doch Quatsch mit Suppe!
- Shotzi Blackheart -
„Quatsch mit Soße.“
Berichtigt Shotzi reflexartig.
Rosemary: Wir haben schon viele tote Leute gesehen. Die gehen nicht in einen Himmel, die gehen in eine Holzkiste und in ein tiefes, tiefes Loch und fangen an zu stinken.
Wieder muss Shotzi beinahe lachen.
- Shotzi Blackheart -
„Ja, da hast du wohl recht. Aber vermutlich würden die Christen sagen, dass es die Seele ist, die in den Himmel kommt.“
Diese Erklärung scheint Rosie nicht gerade zu überzeugen.
Rosemary: Der Dunkle Lord hat immer gesagt, dass die Leute über Seelen reden, wenn sie ihren eigenen Geist meinen. Sie wissen nicht, wie ihr Gehirn funktioniert und das macht ihnen Angst. Deshalb erfinden sie solche Sachen, damit es wieder einfacher wird.
Nun ist es an Shotzi, neugierig zu sein.
- Shotzi Blackheart -
„Rosie … du scheinst nicht viel von all dem zu halten … von Gott und Jesus und so weiter …“
Rosie denkt kurz nach und nicht dann zustimmend.
- Shotzi Blackheart -
„Aber beim Dunklen Lord hast du Dinge gesehen und getan, die manche für … übernatürlich halten würden. Warum glaubst du, ist das, was der alte Mann dir beigebracht hat wahr, aber all das hier …“
Sie deutet mit einer umfassenden Handbewegung auf den prunkvollen Dom um sie herum.
- Shotzi Blackheart -
„… nicht? Zum Beispiel solche Sachen wie die … Geistreise, die du vor ein paar Monaten mit Mary gemacht hast, um Jon zu finden. Wo ihr mit dem Dunklen Lord gesprochen habt. Immerhin ist er tot.“
Rosie legt erneut den Kopf schief und schaut nachdenklich ins Leere, bevor sie zu einer Antwort ansetzt.
Rosemary: Wenn wir Tequila trinken wird unser Kopf ganz komisch, ja? Manchmal stolpern wir, können nicht richtig reden und so. Ist keine Zauberei dabei, nein? Ist nur der Tequila, der unser Gehirn schwummerig macht. Ist eine komplizierte Sache unser Gehirn, ja? Ein Bisschen hiervon und ein Bisschen davon machen ganz viele komische Dinge damit. Aber hat nichts mit Zauberei zu tun, das alles. Wenn wir Leuten Angst machen wollen, machen wir Sachen mit ihrem Gehirn. Wir machen das Licht aus, weil die Leute sich vor der Dunkelheit fürchten. Wir verstecken uns in den Schatten, wo die Leute nicht nachsehen. Wenn niemand mit einem rechnet, kann man sie gut belauschen. Wir hören zu. Lernen. Verstehen, wie wir ihnen Angst machen können. Geht nur darum, Leute zu verstehen, ja. Muss man kein Zauberer für sein. Der Dunkle Lord war gut darin, oh ja, viel besser als wir. Er konnte das Gehirn von Leuten beeinflussen, viel geschickter als jemand sonst. Manchmal mit Worten, manchmal mit Schmerzen, manchmal mit Tränken und Pulvern und Pflanzen. Manchmal mit einfachen Sachen wie Licht aus und Glocken schlagen. Aber er war kein Zauberer. Kein Gott und kein Nagelmännlein an einem Kreuz. Die Leute hier glauben an all diese Sachen, obwohl sie gar keinen Grund dazu haben, nein? Wir müssen nicht an den Dunklen Lord und seine Kräfte glauben, weil wir sie nämlich verstehen können. Und wenn wir mit Mary ein Ritualding machen, dann wissen wir, dass wir nicht mit dem echten Dunklen Lord reden, nein. Wir trinken einen Trank mit lauter Sachen drin, verändern unser Gehirn, machen, dass wir uns Dinge in unserem Kopf angucken können, die wir vorher nicht gesehen haben. Ist nix Magisches dran, auch wenn manche das glauben.
Rosie zuckt mit den Schultern und Shotzi schaut ihre kleine Schwester schweigend an. Nein, Rosie ist beileibe nicht dumm.
- Shotzi Blackheart -
„Weist du, ich finde, das macht ziemlich viel Sinn, was du da sagst. “
Lächelnd streicht sie Rosie eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gibt ihr einen Kuss auf die geschminkte Wange.
- Shotzi Blackheart -
„Ich finde, wir waren lange genug hier, meinst du nicht? Es gibt in Rom noch so viel anderes zu sehen. Hast du gewusst, dass die Italiener die Eiscreme erfunden haben? Was hältst du davon, wenn wir mal testen, wie das berühmte Original wohl schmeckt, hmm?“
Breit grinsend nickt Rosie eifrig. Sie und Shotzi drehen sich um, kehren dem Petersdom mit seinen goldenen Nagelmännern den Rücken zu, um sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zu widmen: original italienisches gilato!
~closed~
~Feedback erwünscht~