Langsam schält sich eine Umgebung aus der allgegenwärtigen Finsternis. Schwere Holzregale kommen zum Vorschein; Regale, gefüllt mit tausenden und abertausenden von Büchern. Reihe um Reihe erstrecken sie sich in alle Richtungen, umgeben Mary und Rosemary, schließen sie ein, türmen sich auf, bis sie sich hoch oben in Finsternis verlieren. Die Bücher in den Regalen sind von gänzlich verschiedener Art. Einige sind dick und gewaltig, mit schweren schwarzen oder blutroten Einbänden. Andere sind flach, wirken beinahe zart und sind in hellen Farben gehalten. Weit hinten, zwischen den beiden größten Regalen, steht ein gewaltiger schwarzer Schreibtisch. Und hinter diesem sitzt er. Der Undertaker trägt ebenjene schwarze Robe, in welcher er sich zu Lebzeiten zu kleiden pflegte. Das glatte schwarze Haar fällt ihm über den Rücken und das Gesicht ist kantig und scharf geschnitten. Die langgliedrigen Finger zusammengelegt betrachtet der Dunkle Lord die beiden Neuankömmlinge mit höflichem Interesse. Vor ihm auf dem Schreibtisch liegt ein Buch aufgeschlagen. Daneben steht eine schwarze Feder in einem kristallenen Tintenfass. Die feine, leicht schräge Handschrift des Deadman ziert die aufgeschlagenen Seiten des Buches, in das der Undertaker offensichtlich gerade hineingeschrieben hatte.
The Undertaker
Ich habe euer Vorankommen beobachtet. Eine zuweilen… fesselnde Lektüre.
Die Mundwinkel des Dunklen Lords heben sich zu einem leichten Lächeln. Langsam nähern sich Rosemary und Mary dem Schreibtisch. Ihre Blicke huschen dabei über die Bücher, an denen sie vorbeikommen. Ein jedes ist mit einem Titel versehen und je länger die beiden Frauen die Bände betrachten, desto größer werden ihre Augen.
Rosemary: Es sind… Erinnerungen. Jedes einzelne…
Fassungslos nimmt Rosie ein dünnes Buch in veilchenblauen Einband heraus und schlägt es auf. Sofort huscht ein zartes Lächeln über ihr Gesicht.
Rosemary: Ein Tag mit Mama am Strand…
Flüstert sie andächtig und fährt zärtlich mit den Fingern über die Seiten.
The Undertaker
Es ist alles hier. Jedes Erlebnis, jede Freude, jeder Schmerz.
Beiläufig deutet der Undertaker auf die Bücher um sie herum.
The Undertaker
Ein Schatz an Erinnerungen, gespeist von euch beiden, solange eure Geister miteinander verbunden sind. Vom ersten Atemzug… bis zu den jüngsten Ereignissen.
Er deutet auf das Buch, welches aufgeschlagen vor ihm liegt. Als Rosemary nähertritt dreht er es um, damit sie die letzten Einträge lesen kann.
"R-Rosie...?" Flüstert Mary leise, wobei sie sich auf ihre Hände abstützt und fragend in ihre Richtung blickt. Abrupt schwenkt ihr Blick jedoch herum, als sie verzweifelt mit den Augen die Umgebung absucht.. Resignierend stellt sie fest das Moxley nicht hier ist... Aber wie konnte er dann…?
„Nicht sehr freundlich, diese da.“ Keuchend deutet Rosie auf die verbrannten Schlingpflanzen um sie herum. Glücklicherweise weist ihr Körper keine Brandspuren auf. Behutsam hilft sie Mary auf die Beine und hält sie an den Schultern fest, als fürchte sie, die Hexe könnte den Halt verlieren. Rosies Blick ist voller Sorge, welche sich wohl nur zum Teil aus der Gefahr durch die Pflanzen speist. „Nicht vergessen, wo wir sind. Nichts ist real hier, nein? Nur unsere Gefühle und Gedanken sind es.“ Aufmunternd drückt Rosie Marys Schultern und deutet dann auf…
Schockiert reißt Rosemary die Augen auf und starrt den Dunklen Lord an. Alles was geschehen ist steht dort geschrieben, Wort für Wort. In seiner Handschrift.
Rosemary: Ihr… habt uns gelenkt…?
The Undertaker
Ah… eine faszinierende Frage, nicht wahr? Ich fürchte, die Antwort darauf, würde mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wir haben.
Lächelnd lehnt er sich in dem thronartigen Sessel zurück, der normalerweise im Salon seines alten Anwesens steht. Hatte er schon die ganze Zeit darauf gesessen? Seine Augen wenden sich nun Mary zu und scheinen diese förmlich zu durchleuchten, während er die Fingerkuppen wieder aneinanderlegt.
The Undertaker
Mary… es ist schön, dich wiederzusehen. Wie ist es dir ergangen, seit du mich getötet hast?
Der Dunkle Lord bleckt leicht die Zähne als das Lächeln in seinem Gesicht kurz breiter wird.
Während Rosemary mit dem dunklen Lord spricht, hat auch Mary sich an den Regalen umgesehen. Natürlich sind dort auch Memoiren von ihr.. Deutlich weniger wie von Rosemary, aber sie sind präsent. Eines davon erweckt jedoch besonders ihre Aufmerksamkeit, weshalb sie es hervorholt. 'Die Schlingen der Liebe'.. Ein dunkelroter Einband mit goldenen Verzierungen ist zu erkennen. Mary Dobson schlägt die letzte Seite des Buches auf und schluckt.. Sie ist leer! Ein paar Blätter zuvor ist ebenfalls keine Zeile zu lesen. Erst mittig wurde die linke Seite beschriftet.
~Mary Dobson~
".. Verzweifelt suchte sie das Buch nach dem Ende der Geschichte ab. Jedoch wurde sie nur mittig fündig, wobei es ein offenes Ende war. Wo sollte sie ihren Geliebten Jon nur finden..?"
Abrupt klappt sie das Buch zu und stellt es zurück. Warum sind die Seiten noch leer?! Wie.. WIe endet diese Geschichte? Irgendwie breitet sich in Mary ein mulmiges Gefühl aus, das erst beendet wird als die markante Stimme des dunklen Lords an ihre Ohren dringt. Nur sehr langsam dreht sie sich in die Richtung davon, wobei ihr Blick anschließend seitlich geht.
~Mary Dobson~
"Warum stellen Sie die Frage auf Antworten die sie bereits kennen?!"
Das ist durchaus eine berechtigte Frage der Brünetten. Der dunkle Lord weiß doch wahrscheinlich schon das sie vom Fiend gefangen genommen wurde und welche Strapazen sie dort erlebt hat. Genau so gut weiß er wohl auch weshalb sie und Rosemary schlussendlich hier sind.
Der Undertaker betrachtet Mary über die Fingerspitzen hinweg einen Moment lang, bevor er sich zu einer Antwort herablässt.
The Undertaker
Natürlich. Du hast dich vom jungen Wyatt zum Narren halten lassen. Und du hast Jon verloren. Erneut. Nun ersuchst du meine Hilfe, um ihn zurückzubekommen. Erneut.
Weder in den Augen noch in den Worten des Dunklen Lords liegt auch nur eine Spur von Mitgefühl. Langsam erhebt er sich von seinem Thron und richtet sich zu voller Größe auf; er überragt Rosemary und Mary um Haupteslänge. Schweigend geht er um seinen Schreibtisch herum und stellt sich vor eines der Bücherregale. Mit seinen langen, bleichen Fingern fährt er über die Rücken der Bände und scheint dabei nach etwas Bestimmten zu suchen.
The Undertaker
Sag mir Mary, als du den Dolch in meiner Brust versenkt hast; hättest du dir in diesem Moment vorstellen können, dich erneut in dieser Position wiederzufinden? Als Bittstellerin, auf die Gnade eines anderen angewiesen?
Ohne sich zu den beiden Frauen umzudrehen, nimmt er ein Buch aus dem Regal und schlägt es auf.
The Undertaker
Ich hätte geglaubt, du wärst inzwischen weise genug, die Antwort auf deine Fragen selbst zu finden. Auch wenn…
Nun wendet er sich wieder Mary zu.
The Undertaker
…Wyatt dich einiges an Kraft gekostet hat.
Seine Hände halten noch immer das aufgeschlagene Buch. Ist auf der einen Seite die grobe Skizze einer Scheune zu sehen?
Wie dankbar wäre Mary, wenn sie nicht hier sein müsste.. Der dunkle Lord hat keine Ahnung davon wie lange sie über seinen geschriebenen Hinterlassenschaften brütete um die Antworten von alleine zu finden. Stunden.. Tage.. Wochen - ohne Erfolg oder eine Erleuchtung. Ansonsten wäre sie wohl nicht hier. Dobson sieht den Undertaker nicht an. Viel mehr wandert sie in dem überschaubaren Raum umher, während die Erinnerungen sie durchfluten.
~Mary Dobson~
"Nicht er.. Sondern seine Jünger haben mich zugerichtet. Fatal, oder? Einfache Menschen die in der Lage waren meinen Körper und meine Seele bis zum Maximum zu brechen."
In der Tat waren die Männer die Mary Dobson vergewaltigten einfache Bauern unter Wyatts Führung. Sie hatten keine abnormalen Kräfte oder waren muskulös gebaut. Das einzige was sie waren, war schmutzig. Ihre Körper stanken nach Alkohol und Schweiß. Der Geruch liegt ihr jetzt noch in der Nase und lässt sie kurz aufatmen. Mit dieser Erinnerung, wird Dobson jedoch an etwas erinnert weshalb sie hier ist.
~Mary Dobson~
"Sie hätten es damals aufhalten können. Sie hätten MICH damals töten können. Warum haben Sie es nicht getan?!"
Die Frage kommt direkt und robust über ihre Lippen, wobei sie sich nun doch zu ihm dreht. Sie sieht zwar nur den Rücken des dunklen Lords, aber es reicht aus. Sie möchte endlich wissen, warum er sich damals nicht wehrte. Selbst in geschwächtem Zustand wäre er im Stande gewesen den Dolch zu fassen und in ihr ins Herz zu rammen - doch er tat es nicht. Er lies sie gewähren.. Wollte das sie sein Erbe antrat und bliebt ihr das warum schuldig. In ihrem damaligen Größenwahn dachte sie noch an Bestimmung oder Machtüberlegenheit.. Aber wie sollte sie das gehabt haben, wenn zwei einfache Männer sie danach demütigen konnten?! Nein... Der Tod des Undertakers hatte nichts mit Macht zu tun. Er WOLLTE durch ihre Hand fallen.
~Mary Dobson~
".. Ich verstehe es nicht. Ich bin nicht im Stande das fortzuführen was ihr begangen habt - egal was ich versuche. Seht mich an! Ich stehe schon wieder hier um bitte euch um Gnade! Als 'Herrscherin' sollte das nicht der Fall sein!"
Ohne ihr zu antworten oder sich auch nur zu ihr umzudrehen klappt der Undertaker das Buch wieder zu und stellt es sorgsam an seinen Platz zurück. Dann geht er langsam wieder zu seinem thronartigen Sessel zurück und setzt sich. Erst jetzt schaut er Mary an und lässt sich zu einer Antwort herab.
The Undertaker
Alles hat seine Zeit und selbst der stärkste Fels wird eines Tages ins Meer stürzen. Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass ein neuer Fels an meine Stelle treten kann, bevor die Fluten der Zeit mich verschlingen. Chronos ist ein grausamer Herr und doch stehen wir alle in seinem Schatten, egal, wie mächtig wir uns auch fühlen. Den klugen unter uns ist es lediglich vergönnt, über die Grenzen unserer eigenen Existenz hinauszusehen. Mir war klar, dass ich niemals warten würde, bis ich schwach und mürbe bin und von einem jungen Thronräuber dahingerafft werde. Lange Zeit habe ich damit verbracht, meine Nachfolge selbst zu regeln, jemanden zu finden, der meiner Rolle würdig wäre. Doch dieser jemand konnte den Thron nicht einfach vererbt bekommen, nein. Der Thron muss genommen werden, keinesfalls gegeben. Und du hast ihn dir genommen, Mary, ganz wie ich es erhofft hatte.
Der Dunkle Lord pausiert und streicht sich nachdenklich über den Bart, wobei sein durchdringender Blick nicht von Mary weicht.
The Undertaker
Meine Rolle im großen Konzert der Dunkelheit zu übernehmen bedeutet jedoch nicht, sie genauso zu spielen, wie ich es getan habe. Du glaubst, den Thron nicht verdient zu haben, weil du Leid durch die Hände gewöhnlicher Menschen erlitten hast. Du hältst dich für gebrochen. Warum? Eine gebrochene Frau wäre jetzt nicht hier, um nach Antworten zu suchen. Eine gebrochene Frau wäre nicht aus der stinkenden Scheune im Sumpf geflohen. Eine gebrochene Frau hätte kein Blutbad unter den Jüngern des Narren angerichtet. Du bist nicht zerbrochen, Mary. Du warst es nie.
Mit einer entschiedenen Handbewegung gibt der Undertaker zu verstehen, dass er in dieser Hinsicht keinen Widerspruch duldet. Dann lehnt er sich wieder in seinem Sessel zurück und legt die Fingerkuppen aneinander.
The Undertaker
Und was dein “Bitten um Gnade” betrifft. Du stehst hier und suchst nach Wissen. Warum macht dich dies in deinen Augen zu einer weniger würdigen Herrscherin? Ein kluger Mensch weiß, was er nicht weiß. Nur Narren wie Wyatt glauben, alle Antworten zu kennen. Ich habe dich nicht als meine Nachfolgerin gewählt, wegen dem, was du weißt. Ich habe dich gewählt, weil ich wusste, dass du lernen kannst. Niemandem fällt es in den Schoß, das Schiff, das uns alle trägt, durch die Fluten der Nacht zu lenken. Doch manche von uns, Menschen wie du oder ich, können lernen, können verstehen. Und eines Tages, wenn wir genug gelernt haben, wird das Schiff unserem Befehl gehorchen. Solange, bis die Zeit ihren Tribut fordert und eine neue Hand das Ruder übernehmen muss. Und so gleitet das Schiff dahin, verschlingt Steuermann nach Steuermann, bis zum Ende aller Zeit. Du, ich, jene die vor uns kamen und jene die nach uns kommen; wir alle schwinden dahin, doch solange wir das Schiff auf Kurs halten, haben wir nicht versagt.
Kurz verändert sich der Ausdruck, mit dem der Undertaker Mary betrachtet. Er wird etwas milder – sofern der Dunkle Lord überhaupt zur Milde fähig ist.
The Undertaker
Es ist eine schwere Bürde, die ich dir aufgeladen habe, keine Frage. Doch glaubte ich, du wärest außerstande sie zu tragen, ich hätte mich niemals von dir töten lassen. So notwendig mein Tod auch war, so lästig ist er. Lass uns daher zum Grund deines – eures – Besuchs kommen. Du willst Jon finden. Ich habe keine Einwände. Doch die Frage nach seinem Aufenthaltsort kann auch ich nicht beantworten. Doch das wusstet ihr sicher bereits, denn alles andere zu glauben wäre töricht. Die Toten über die Welt der Lebenden zu befragen ist ein Zeitvertreib der Narren. Lasst mich euch also einen Rat geben, der in allen Welten Gültigkeit hat: Verfolgt den Weg des größten Nutzens. Jon ist nicht an deiner Seite, das wissen wir. Wenn wir davon ausgehen, dass seine Abwesenheit nicht freiwilliger Natur ist, folgt daraus, dass jemand oder etwas ihn davon abhält, zu dir zurückzukehren. Wir wissen, dass sein Verschwinden dem jungen Wyatt und seinem Fiend zu verdanken ist. Könnte sich Jon also noch in seinen Klauen befinden? Möglich. Doch, wie ich glaube, nicht wahrscheinlich.
Rosemary: Wir glauben nicht, dass Wyatt Jon hat. Wir hätten es in seinen Augen gesehen.
Rosemary hat so lange geschwiegen, dass man ihre Anwesenheit beinahe vergessen hatte. Doch in der Tat hat es vor einigen Tagen ein Treffen zwischen der Demon Assassin und Bray Wyatt gegeben und so feinfühlig, wie Rosemary ist, hätte sie wohl gemerkt, wenn er etwas vor ihr verheimlicht. Davon zumindest ist sie selbst überzeugt.
The Undertaker
Ich stimme zu. Dies führt unweigerlich zu der Frage, wer sonst ein Interesse an Jon haben könnte. Welch alter Bekannter, mit einem alten, ungestillten Hass auf Mary Dobson und Jon Moxley könnte sich Jons Schwäche nach seinem Kampf mit Wyatts Fiend zu Nutze gemacht haben?
Erwartungsvoll schaut der Dunkle Lord Mary an, offenbar auf eine Antwort wartend.
Mary lauscht die ganze Zeit den Worten des dunklen Lords, woraufhin ihr Blick sich etwas senkt. Von ihm selbst zu hören das seine Wahl nicht unbegründet oder töricht war, beruhigt sie. Auch wenn die Sorge um Moxley weiterhin immens ist. Wer hätte noch Motive ihr Jon wegzunehmen? Neville? Nein.. Der Brite würde allein schon Rosemary zuliebe das nicht tun. Ausserdem hat Mary ihn zuletzt geholfen. Selbst wenn er Moxley gefunden und aufgenommen hätte, wüsste irgendjemand davon. Also fällt er heraus.. Kip Sabian? Auch unwahrscheinlich, da er selbst sich in den Klauen von Marty Scurll befand. Während Mary die Liste ihrer Konkurrenten durchgeht, fällt es ihr dann wie Schuppen von den Augen..
~Mary Dobson~
".... Mitchell..."
Zischt sie dann aus. Diesen Namen sollten Rosemary und auch der dunkle Lord klar und deutlich verstanden haben. Der ehemals treue Diener des Undertakers mochte das Duo aus Dobson und Moxley von Anfang nicht. Er sah sie mehr als Last für den dunklen Lord an. Als Zeitverschwendung. Als Mary dann endgültig das Ruder an sich riss, verbannte sie ihn und schenkte ihm das Leben. Sollte er wirklich sich dafür nun rächen wollen?!
~Mary Dobson~
"Er ist der einzige der noch Motive hätte Jon abzuschotten. Vielleicht plant er auch eine Revolte gegen mich. Auch wenn er uns nie mochte, weiß er wie schwach ich zu Beginn war als Jon nicht er selbst war. Er wusste das ein Großteil meiner Kraft und Motivation nur durch ihn geht.. Dieser kleine, elende...! Warum bin ich da nicht eher draufgekommen?!"
Beschämt über ihre eigene Blindheit stößt Mary einen kleinen Frustton aus. Aber wo ist Mitchell jetzt in der Welt außerhalb ihres Rituals? Das ist die Frage die zu klären braucht. Vielleicht hat sogar der Undertaker einen entscheidenden Rat parat?
The Undertaker
James hatte immer einen Hang zur unangebrachten Selbstbezogenheit. Ja, in der Tat halte ich es für wahrscheinlich, dass er mit Jons Abwesenheit zu tun hat. Ihn zu finden, dürfte sich jedoch als schwierig herausstellen. Er hat es stets vermocht, unentdeckt zu bleiben, solange er es wollte. Meine Vermutung wäre aber, dass er dich schon bald aus eigenen Stücken aufsuchen wird. James war nie ein Mann, der Dinge nur um ihrer selbst willen tut. Er wird etwas von dir wollen, da bin ich sicher.
Plötzlich durchfährt ein Beben die Bibliothek. Mit einem lauten Rauschen fallen einige Bücher aus den Schatten in der Höhe und landen krachend auf dem Boden.
The Undertaker
Ah, mir scheint, eure gemeinsame Kraft neigt sich dem Ende zu. Euere Geister trachten danach, sich zu trennen, die Wirkung des Tranks lässt nach. Ich weiß nicht, was mit euch geschehen wird, wenn ihr hier verweilt, während sich eure Bewusstseine voneinander trennen. Eine höchst unangenehme Erfahrung, so sollte man meinen.
Ruckartig erhebt sich der Undertaker und geht auf eines der Bücherregale hinter seinem Schreibtisch zu. Auf eine gebieterische Handbewegung hin schwingt dieses zur Seite und offenbart einen Weg, der in ein schwarzes Nichts führt.
The Undertaker
Der Weg zurück.
Eine weitere Handvoll Bücher kracht links und rechts neben Mary und Rosemary auf den Boden, als ein zweites Beben die Bibliothek erschüttert.
Rosemary: Vater…
Zögerlich und leise spricht Rosemary dieses Wort aus, während sie einen Schritt auf den Dunklen Lord zugeht und dabei sichtlich nervös wird.
Rosemary: Eine Frage, bevor wir gehen… Wir… wir…
The Undertaker
Du hast bereits alles übertroffen, was ich mir für dich hätte vorstellen können. Wenn du bereit bist, diesen Schritt zu gehen, wird dich nichts davon abhalten. Es liegt nichts in dir, was eine Gefahr für sie darstellen könnte.
Wovon zum Teufel spricht der Dunkle Lord da? Rosemary jedenfalls lächelt zaghaft und wirkt ausgesprochen erleichtert über seine Worte. Offenbar hat er die Frage beantwortet, die zu stellen ihr so schwer gefallen war. Nun wendet sich der Undertaker noch einmal an Mary und legt ihr seine feingliedrige Hand auf die Schulter.
The Undertaker
Warte auf ihn. Er wird kommen.
Die Berührung des dunklen Lords ist ungewohnt freundlich auf der Schulter der selbsternannten Hexe. Für einen Moment lächelt sie sogar sehr kurz, greift sich dann jedoch die Hand Rosemarys. Es wird Zeit zu verschwinden, bevor sie eine Zerstörung in ihren Köpfen hinterlassen.
~Mary Dobson~
".. Gehen wir. Es wird Zeit."
Meint sie dann und zieht die Death Dealerin in das schwarze Loch das zwischen den Regalen erschienen ist. Ohne auch nur zu zögern springt sie hinein in diese Dunkelheit. Es raubt ihr regelrecht den Atem und es fühlt sich fast an als würden sie durch Zeit Und Raum geschleudert werden. Bis zu dem Augenblick in dem Mary ihre Augen aufreißt und wieder in der Realität angekommen ist.