Friday evening



Wir sehen das nächtliche Montreal als Panorama. Für einen kurzen Moment haben wir den Hinweis bekommen, dass diese Szenen bereits am Freitagabend aufgenommen wurden. Gespannt blicken die Fans in der Halle und Zuhause auf die Bildschirme und der ein oder andere mag rätseln wen wir gleich zu Gesicht bekommen. Welcher Mann oder welche Frau des Coast 2 Coast Kaders der Meinung ist es wäre eine gute Idee drei Abende vor einem der größten Events des Jahres sich in das Nachtleben der kanadischen Millionenmetropole zu stürzen. Wobei man vielleicht nicht gleich so negativ an die Sache heran gehen sollte. Einfach mal den Kopf frei kriegen und das Leben genießen kann sicherlich auch nicht falsch sein. Man muss eben nur den richtigen Mittelweg finden. Nach einem Schnitt verabschieden wir uns vom Panoramablick des nächtlichen Montreal. Im nächsten Augenblick befinden wir uns in einer belebten Straße bei der es sich um ein kleines Ausgehviertel zu handeln scheint. Überall stromern Leute durch die Gegend und hier und dort hört man Musik aus den einzelnen Läden wabern. Soweit nichts besonderes, doch den wirklichen Grund warum wir uns hier an dieser Stelle befinden ist uns noch nicht aufgezeigt worden. Dies ändert sich im nächsten Augenblick als wir vor einem Club eine Person zu Gesicht bekommen die wir doch sehr gut kennen. Taynara Conti! Die Brasilianerin hat ihr Handy am Ohr und scheint zu telefonieren. Den Anfang des Gesprächs bekommt man jedoch nicht mehr mit.

Taynara Conti: ...Sem problema. A noite è longa. Atè mais tarde
Kein Problem, die Nacht ist noch lang. Bis später.

Die junge Südamerikanerin klingt freundlich, so als ob sie es verschmerzen könne das ihre Begleitung aus uns unbekannten Gründen später zu kommen scheint. Sie steckt das Handy weg, dreht sich um und legt die wenigen Meter zum Eingang des Clubs vor dem sie steht zurück. Salsathèque steht auf einem Schild welches wohl den Namen des Clubs aufzeigt. Dem ein oder anderen dürfte eventuell ein Schmunzeln über die Lippen kommen wenn man über die Situation nachdenkt. Eine Südamerikanerin, die für eine amerikanische Liga in den Ring steigt, deren Veranstaltung in Kanada stattfindet in einer Stadt in der sich in gleichen Teilen auf Englisch und Französisch unterhalten wird geht in einen Lateinamerikanischen Club während sie zuvor Portugiesisch gesprochen hat. Am Türsteher ist Conti relativ schnell vorbei, sie scheint vorher schon im inneren gewesen zu sein. Zielstrebig nimmt sie die Bar in den Fokus und während sie auf diese zugeht sieht man ihr an das ihr die Musik gefällt. An der Bar angelangt wartet sie geduldig, während der Barkeeper die Gäste vor ihr bedient.

» Kip Sabian «
"Saw that ass from a mile away. Dayuuum girl, shit's T H I C C."

Selbstgefällig schlendert Kip Sabian durch die, doch recht jetzt große, Masse an Leuten. Ihm ist nicht bewusst, wer die kleine Blondine vor ihm ist, aber er würde all seine Prinzipien brechen, wenn er einem solchen Gesäß nicht hinterherjagen würde. Wann konnte er das letzte Mal so unbeschwert feiern, und irgendein Dummerchen mit auf's Hotelzimmer nehmen?! Lange ist es her, Bobbi Tyler sei Dank, aber jetzt hat er freie Fahrt. Gut, er war bereits den Sonntag zuvor feiern, doch nur um seinen Geburtstag mit Freunden zu zelebrieren und weniger, um ein heißes Gerät abzuschleppen. Dafür ist er ja er heute da. Wirklich rausgeputzt hat sich der Brite nicht. Ein normales T-Shirt, Jeans und schicke Nikes, mehr braucht es als gutaussehender Athlet nicht, um quasi freie Wahl zu haben. Sabian beißt sich auf den Daumen, so sehr gefällt ihm der Anblick, der sich ihm vor der Bar offenbart. Der Handsome Hustler drängelt sich, dreist wie immer, etwas vor und gesellt sich zu der Blondine, die er zu Beginn 'gecatcalled'.

» Kip Sabian «
"Was darf's sein, hun? Ich verdiene ziemlich gut, also geht's au..."

Kip stoppt abrupt. Seine Stirn wirft nachdenkliche Falten, als er seinen Blick endlich von ihren vier Buchstaben abwendet und der jungen Frau ins Gesicht schaut. Irgendwoher kennt er sie doch. Nicht, dass er sie, wann auch immer, schon mal abgeschleppt hat und sich jetzt anhören darf, dass er sich ja mal hätte melden können. Nein, das ist es nicht. Er hat sie definitiv öfter als nur einmal gesehen. Es trifft den Briten wie einen Blitz, als ihm einfällt, wer genau sie ist und wie unangenehm es dem Schwarzhaarigen ist, lässt sich problemlos an den schlaffen Gesichtszügen erkennen.

» Kip Sabian «
"Warte..., warte ... Du bist doch die Brasilianerin, die bei uns gefühlt jedes Match verliert. Ufff, unangenehm. Naja, ich verdiene trotzdem mehr als du und dein Arsch ist wirklich ansehnlich, also bezahle ich trotzdem."